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#WirWählenFair – für eine weltoffene und soldarische Gesellschaft!

31. JANUAR 2025 I Vorgezogene Bundestagswahl

Marco Klemmt

Die Fair-Handels-Bewegung, zu der wir uns auch zählen, setzt sich von Beginn an für eine Welt, in der Fairness, Gleichberechtigung und nachhaltige Entwicklung im Zentrum des Handel(n)s stehen, ein. Für ein “Gutes Leben für Alle” – mit menschenwürdigen Arbeitbedingungen und einem angemessenen und ausreichendem Lebensunterhalt, der Perspektiven vor Ort ermöglicht. Wir denken, wie der Faire Handel auch, Menschenrechte, Demokratie und Gerechtigkeit zusammen und treten für eine weltoffene und solidarische Gesellschaft ein.

Um dies zu stärken und langfristig zu sichern, braucht es eine starke solidarische Zivilgesellschaft, die nicht den lauten Populist*innen weltweit das Feld überlässt. Wir brauchen zudem Unternehmen, die ihre Verantwortung für Umwelt und Menschrechte ernst nehmen, und zukunftsfähig-nachhaltig produzieren und handeln. Und wir brauchen Politiker*innen, die politische Rahmenbedingungen für verantwortungsvolle Konsument*innen und zukunftsfähige Unternehmen schaffen.

Mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 lautet die Botschaft der FairHandels-Bewegung in Deutschland, zu der wir uns auch zählen: #WirWählenFair.

Das Forum Fairer Handel hat dazu ein Forderungspapier an die zukünftige Bundesregierung verfasst, das wir alle prima nutzen können, um mit den lokalen Bewerber*innen für den neuen Bundestag ins Gespräch zu kommen.

Ermutigen wir sie, sich gerade angesichts der alamierenden politischen Großwetterlage für eine weltoffene und solidarische Gesellschaft zu positionieren, die Menschenrechte und unsere Demokratie schützt und eine nachhaltige Entwicklung ins Zentrum ihres Handel(n)s stellt. 

Die vier Kernforderungen sind:

  1. Konzernmacht beschränken und Produzent*innen stärken!
  2. Starke Regelwerke für faire Wertschöpfungsketten schaffen!
  3. Stärkung der gemeinwohlorientierten Wirtschaft vorantreiben!
  4. Agrarökologie und bäuerliche Landwirtschaft weltweit stärken!

DEN NORDEN FAIRÄNDERN

18. NOVEMBER 2024 I Die Vereinsgeschichte

Marco Klemmt

Wir wollen dazu beitragen, Armut und Ungerechtigkeiten in der Welt zu beseitigen. Der Schlüssel liegt für uns in zukunfsfähigem Wirtschaften und Fairem Handel(n). Dazu gehören nachhaltige Produktions-, Handels- und Konsumweisen, die zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele und der Menschenrechte weltweit beitragen, allen Menschen ein gutes Leben ermöglichen und dabei die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren. Dazu braucht es eine engagierte Zivilgesellschaft, innovative Unternehmen und eine mutige Politik, die andere Rahmenbedingungen setzen will. Global. Europa- und bundesweit. Aber natürlich auch hier bei uns in Schleswig-Holstein.

Gegründet im November 2010 als gemeinnütziger Förderverein des Weltladens Heide setzten wir in den ersten Jahren zunächst eine entsprechende Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in der „Marktstadt im Nordseewind“ um. Etwa zu den jährlichen Aktionstagen „Weltladen-Tag“ oder „Faire Woche“. Zu dieser Zeit bestand der Verein ausschließlich aus den ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen des Weltladens.

Das Jahr 2013 hat unsere Art und Weise, uns zu engagieren nachhaltig stark verändert, und wirkt bis heute nach. Zum einen waren wir das erste Mal Träger einer landesweiten Kampagne. Mit „10% kann jedeR“ wollten wir Menschen motivieren, einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Lebensweise zu leisten. Zum anderen startete in diesem Jahr das bundesweite Eine Welt-Promotor*innen-Programm. Wir waren einer der ersten Einsatzorte in Schleswig-Holstein und sind wirklich stolz darauf, dass wir es als einziger auch noch bis heute sind.

Durch den ersten Fachpromotor für faire Beschaffung wurde aus dem Einsatzort Heide das Einsatzgebiet Schleswig-Holstein. Denn die Fachpromotor*innen (heute für zukunftsfähiges Wirtschaften) sollten landesweit Impulse setzen. In unserem Falle bedeutete dies vor allem: einerseits die Initiative „Fairtrade-Towns“ auch in Schleswig-Holstein mit Leben zu füllen und andererseits die Menschen, die im Bereich der öffentlichen Beschaffung tätig sind, im Rahmen der Nachhaltigkeitsdebatte auch für die sozialen und globalen Aspekte zu sensibilisieren.

Ein wichtiges Ergebnis dieser Arbeit sind die vielen, neu zertifizierten Fairtrade-Towns, von denen unsere Fachpromotor*innen einige mit auf den Weg gebracht haben sowie die Etablierung eines jährlichen landesweiten Netzwerktreffens der fairen Kommunen. Auch die Beschaffer*innen und andere Engagierte treffen sich mittlerweile ebenfalls seit über 10 Jahren, um sich auszutauschen und von neuen Ideen und Produkt(linien) für eine faire und nachhaltige Beschaffung zu hören. Organisiert vom BEI und uns in Kooperation mit dem Ministerium Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN), der Regionalen Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien Nord (RENN.Nord) sowie seit 2019 mit dem Kompetenzzentrum für Nachhaltige Beschaffung und Vergabe (KNBV).

Anfang 2019 haben wir die Anstellungsträgerschaft für die Fachpromotor*innen übernommen. Dies war ein wirklich großer Meilenstein für unseren Verein und führte zunächst zu neuen und großen Herausforderungen für den ehrenamtlichen Vorstand – waren sie doch plötzlich nicht nur Engagierte, sondern zugleich auch noch Arbeitgeber*innen. Aber so konnten wir unsere Arbeit verstetigen.

Wir haben uns Dank unserer verschiedenen Fachpromotor*innen von einem lokal aktiven Fair-Handels-Verein zu einem landesweiten Ansprechpartner für zukunftsfähiges Wirtschaften entwickelt. Zusammen mit dem BEI beraten, begleiten, initiieren und gestalten wir Prozesse auf Landes- und Bundesebene (etwa bei der Weiterentwicklung des Vergaberechts, dem Lieferkettengesetz). Organisiert im BEI stehen wir auch über die Landesgrenzen hinaus im Austausch mit anderen entwicklungspolitischen Akteuren, insbesondere auch über den bundesweiten Zusammenschluss der entwicklungspolitischen Landesnetzwerke, die agl.

Für uns ist dies eine spannende Arbeit, da wir Impulse aus der Region aufgreifen und umgekehrt bundesweite Aktionen auf die lokale Ebene rückkoppeln können. Wie etwa bei der Initiative „FaireKITA“. Die Idee entstand in Nordrhein-Westfalen, fand Zuspruch in anderen Bundesländer. Seit 2022 zeichnen wir in Kooperation mit dem BEI engagierte Kitas in Schleswig-Holstein aus. Für uns liegt der Reiz in diesem Konzept darin, dass es nicht nur darum geht, Kindern „fair von Anfang an“ mit auf ihren Weg zu geben, sondern vor allem auch die Kita in Gänze (sprich: Erzieher*innen, Köch*innen und auch die Eltern) mit an Bord zu nehmen. Neben der Beschaffung liegt der Fokus ganz klar auf Globalem Lernen zum Fairen Handel. Interessierten Kitas bieten wir neben Beratung auch pädagogisches Material zum Ausleihen an. Etwa unsere „Bildungs-Büddel“ zu verschiedenen Fair-Handels-Produkten.

Oder wie bei der weltweiten Initiative „Fairtrade-Towns“. Faire Kommune sind für uns ein guter Ansprechpartner, um neben dem Fair-Handels-Gedanken auch andere (handels-, wirtschafts- und gesellschafts-) politische Anliegen einer nachhaltigen Entwicklung kommunal anzugehen. Wir engagieren uns daher lokal in Meldorf und Heide in den dortigen Fairtrade-Town Steuerungsgruppen und unterstützen auch die anderen Fairtrade-Gemeinden an der Westküste punktuell. Zudem vernetzen wir die Fair-Handels-Engagierten an der Westküste und sind dabei immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, den Fairen Handel noch sicht- und erlebbarer zu machen.

Bei unserem Engagement bauen wir Brücken zwischen Akteuren, die bisher noch nicht in Kontakt zueinander standen, bringen Impulse in auch für uns neue Zielgruppen ein und fördern deren Zusammenarbeit untereinander und mit uns.

In den letzten Jahren haben wir uns mit einer ganz besonderen Zielgruppe beschäftigt: lokaler Tourismus in globaler Verantwortung. Wir wollen dazu beitragen, dass fair gehandelte Produkte auch im inländischen lokalen Tourismus verstärkt genutzt werden und integraler Bestandteil von nachhaltigem Tourismus sind. Wir arbeiten daher mit Verbänden wie der IHK ebenso zusammen wie mit der Tourismusagentur Schleswig-Holstein, lokalen Tourismusorganisationen und einzelnen Unternehmen der Touristikbranche. Denn für uns ist eine wahrhaft nachhaltige Entwicklung nur mit der Berücksichtigung eines fairen Handels erreichbar. Schleswig-Holstein als einer der Tourismus-Hotspots in Deutschland kann da eine Vorreiterrolle einnehmen.

Um den Fairen Handel an der Westküste auch bei Konsument*innen sichtbarer zu machen, haben wir in 2024 die Plattform „fair am meer.“ gestartet. Online soll sie sich als Anlaufstelle für die Aktivitäten rund um den Fairen Handel an der Westküste etablieren. Vor Ort wollen wir mit „fair am meer.“ gemeinsam mit den Fairtrade-Towns, den lokalen Tourismusorganisationen und anderen Engagierten auch außerhalb der fairen Kommunen faire Events umsetzen – für Einheimische und Tourist*innen.

Gerade im ländlich geprägten Dithmarschen und Nordfriesland möchten wir neue Wege in der entwicklungspolitischen Arbeit gehen. Um unsere Themen auch hier bestmöglichst in die Bevölkerung zu transportieren, organisieren wir mehrmals im Jahr öffentliche Events. Unsere Erfahrung hat uns gelehrt, dass es sehr spannend sein kann, auch da hin zu gehen, wo die Menschen bereits sind – und nicht unbedingt was Eigenes, Neues zu kreieren. Wir gehen in bestehende, vermeintlich themenfremde Netzwerke, wir nutzen gesellige Anlässe wie Stadtradeln, Sportevents.

Die Welt ist im Wandel. Angesichts der großer globalen Krisen wie dem Klimawandel, der immer weiter auseinanderklaffenden Schere zwischen Arm und Reich, dem Verlust der Artenvielfalt und den Kriegen und gewaltsamen Konflikten oder dem politischen Rechtsruck ziehen sich viele Menschen immer mehr ins private zurück. Oft mit einem Gefühl der Machtlosigkeit.

Auch unser Verein hat sich gewandelt. Wir haben uns nicht nur professioneller aufgestellt und werden als kompetenter Partner wahrgenommen, heute sind wir nicht mehr nur auf lokaler und regionaler Ebene tätig, sondern auch verstärkt landesweit. Und manchmal vertreten wir die „faire Stimme“ Schleswig-Holsteins auch bundesweit. Wir vernetzen uns hier im Land und wollen damit auch ein Zeichen gegen die vermeintliche Machtlosigkeit setzen.

Denn: Wir haben nur diese eine Welt und wir werden uns auch in Zukunft für einen fairen Handel, eine faire Beschaffung und ein zukunftsfähiges Wirtschaften einsetzen. Für ein anderes Produzieren, Handeln & Konsumieren: fair. zukunftsfähig. nachhaltig.

Wer mehr über unsere Arbeit erfahren möchte:

Website: www.eine-welt-im-blick.de

Newsletter: eine-welt-im-blick.de/informieren/newsletter/

instagram: eineweltimblick

linkedIn: eine welt im blick e.V.

Von Gewürzblüten, Kakaoschoten und einem Traum

28. November 2024 I Aussergewöhnliche Fotoabende

Von Gewürzblüten, Kakaoschoten und einem Traum

Jutta Ulmer und Michael Wolfsheimer sind zwei offene und neugierige Menschen. Sie hören sich gerne Erzählungen und Geschichte an, entdecken neue Kulturen und deren Rituale. Und dokumentieren dabei einfühlsam das (Arbeits-)Leben ihrer Gastgeber*innen, zumeist Kleinbäuer*innen auf der ganzen Welt. In fünf verschiedenen Orten in Dithmarschen und Nordfriesland haben sie uns nun für je einen Abend mit auf ihre außergewöhnlichen Reisen genommen.

In Husum und Westerland gingen wir auf eine Weltreise zu Fair Trade Produzenten, Heiligtümern und Naturwundern, in Niebüll und Meldorf besuchten wir das Gewürzparadies Sri Lanka und in Heide fairführten sie uns mit Geschichten zum Kakao. Insgesamt haben uns über 130 Menschen begleitet – und hoffentlich auch inspirieren und motivieren lassen, nun ihrerseits den fairen Gedanken weiterzutragen.

Einzigartige Einblicke

Gemeinsam mit den beiden Foto-Journalisten besuchten wir den Zimt-Bauer Gammi Kumarachandra auf Sri Lanka, den bolivianischen Kakaobauern Roberto Garcias, Eva und Yoni Yanzaguano auf ihrer kleinen Bananen-Finca in Ecuador und die Korbflechterin Adukopoka Abolgabono im westafrikanischen Ghana. „Bauern und Kunsthandwerkerinnen gewährten uns einzigartige Einblicke in ihr alltägliches Leben. Wir dürften fotografieren, wie sie in akribischer Handarbeit Genussmittel und Gebrauchsgegenstände herstellen, die wir hierzulande tagtäglich völlig selbstverständlich konsumieren und verwenden“, ist Jutta Ulmer immer wieder aufs Neue begeistert.

Verbindendes Element: Fairer Handel

Bei aller räumlichen Distanz gibt es eine Verbindung zwischen ihren weltweiten Gastgeber*innen: Sie sind Teil der internationalen Fair Trade-Bewegung. Viele Lebensmittel werden weltweit vor allem von Kleinbäuer*innen angebaut, die selbst oft in Armut leben. Denn der globale Handel etwa mit Gewürzen oder Kakao liegt in den Händen von nur wenigen Konzernen, die auch die Preise bestimmen. Im Kaffee- und vor allem im Kakaoanbau ist zudem ausbeuterische Kinderarbeit immer noch weit verbreitet.

Eine Alternative und Chance zugleich bietet da der Faire Handel. Mit außergewöhnlichen Fotos berichtet das weitgereiste Duo wie er im Globalen Süden und Norden wirkt. „Als in der Kooperative die Idee einer eigenen Zuckerfabrik entstand, war ich skeptisch. In Paraguay gehören die Raffinerien den Reichen und nicht armen Zuckerrohrbauern. Es war nicht immer einfach, aber wir konnten unseren Traum verwirklichen“, berichtet die Zuckerbäuerin Olga Zaracho Salvioni stolz.

Fairer Kakao aus Ecuador +
Fairer Zucker aus Paraguay +
Faire Milch aus dem Allgäu =
Faire Schokolade

Plädoyer für eine gerechtere, friedlichere und menschlichere Welt

Mit ihren grandiosen Bildern, den feinsinnigen Erzählungen und stimmungsvollen Musikpassagen gelingt Jutta Ulmer und Michael Wolfsheimer etwas ganz besonderes: sie verweben ihre persönliche Reiseerlebnisse mit dem Alltagsleben der Produzent*innen zu einem unterhaltsames Plädoyer für eine gerechtere, friedlichere und menschlichere Welt.

Alte und neue Partner*innen

Wir möchten uns ganz herzlich bei all den lokalen Partner*innen für die prima Zusammenarbeit bedanken. Ohne sie wäre die Nordtour von lobOlmo nicht zustande gekommen! Besonders gefreut hat uns dabei, dass wir mit der Multivisionsshow erstmals den Gedanken des Fairen Handels auch auf die Insel Sylt haben tragen können. Wir hoffen, Westerland bleibt auch in Zukunft Teil von fair am meer.

Denn Publikum, die lokalen Partner*innen und wir waren uns einig: in 2025 soll es ein Wiedersehen mit Jutta Ulmer und Michael Wolfsteiner geben.

alle Fotos auf dieser Seite: lobOlmo

Faires Frühstück im Kieler Landtag

26. September 2024 I Anregendes Fachgespräch

Faires Frühstück im Kieler Landtag

Anlässlich der diesjährigen Fairen Woche haben zusammen mit unserem Landesdachverband, dem Bündnis Eine Welt e.V. (BEI), 14 Abgeordnete des Landtages bzw. deren Mitarbeiter*innen zu einem „Fairen Frühstück“ im Landeshaus Kiel begrüssen können.

Zu den Frühstücksgästen gehörten neben der Landtagspräsidentin Christina Herbst (CDU) auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Silke Backsen und der zukünftige Bürgermeister von Büsum, Oliver Kumbartzky (FDP). Über diesen Zuspruch bei unserem ersten Event im Landtag haben wir uns sehr gefreut.

Faires Frühstück:Antje Edler beim Fachgespräch zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung
 mit Abgeordneten des Landtag Schleswig-Holstein

Während die Abgeordneten das leckere Frühstück aus fairen und regionalen Produkten geniessen konnten, erläuterte Antje Edler, unsere Fachpromotorin für zukunftsfähiges Wirtschaften beim Eine Welt im Blick, Möglichkeiten, wie der öffentlichen Einkauf auf Landes- und kommunaler Ebene global verantwortlich gestaltet werden kann, damit auch Schleswig-Holstein einen wichtigen Beitrag für mehr globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit leisten kann.

Heutzutage gibt es viel mehr als nur Kaffee aus Fairem Handel, um nachhaltig und fair einzukaufen. Im Bereich sogenannter sensibler Produkte, wo es immer wieder zu Verstößen gegen Arbeits- und Umweltstandards kommt, gibt es mittlerweile Initiativen und anerkannte Gütesiegel für engagierte Unternehmen. Das gilt für Textilien, Leder, Holz, Naturkautschuk, Agrarprodukte, Sportartikel, Spielzeug, Natursteine und sogar für IT-Produkte.

Und das Potential ist enorm: jedes Jahr geben der Bund, die Länder und Kommunen zwischen 300 und 500 Milliarden Euro für die ihre Beschaffung aus. Um die nachhaltigen Entwicklungsziele (die sogenannten SDGs), die sich die Weltgemeinschaft 2015 gesetzt hat, zu erreichen, soll daher auch in der öffentlichen Beschaffung die nachhaltige Vergabe gefördert werden.

Leider funktioniert das noch nicht in der Fläche. Ein Blick in die ersten aktuellen Berichte der neu eingeführten Vergabestatistik zeigt: Bei über 80 Prozent der öffentlichen Aufträge werden keine Nachhaltigkeitskriterien einbezogen. Daher fordern wir im Verbund mit dem BEI verbindliche Vorgaben für eine nachhaltige, global verantwortliche öffentliche Beschaffung.

Ein wichtiges Instrument in Schleswig-Holstein kann der Leitfaden für nachhaltige Beschaffung des Landes sein, an dem seit längerem gearbeitet wird.

FAIRE WOCHE 2024 – auch die Westküste ist mit dabei

30. August 2024 I Programm steht

2 Wochen ist es wieder soweit: die bundesweit größte Aktionswoche zum Fairen Handel, startet –
und wir sind natürlich auch mit dabei!
Zusammen mit unseren Kooperationspartnern an der Westküste – allen voran den Fairtrade Towns – wollen auch wir mit unseren Veranstaltungen auf das Thema Klimagerechtigkeit hinweisen und den Fairen Handel als Teil einer Lösung präsentieren.

Noch wird fleißig an den letzten Detail gearbeitet und an Pressetexte gefeilt, doch der grobe Rahmen steht!

Hier ein kurzer Überblick:

12. und 13. September
die Fernsehjournalistin und Filmemacherin Martina Dase wird in MELDORF & HEIDE über die Klimakrise in Ostafrika berichten, die Fragen nach der Klimagerechtigkeit stellen und unsere Rolle dabei hinterfragen

13. bis 27. September
wir zeigen in HEIDE, BÜSUM und auf der HALLIG HOOGE zwei Dokumentarfilme über die Folgen des Klimawandels, die trotz allem Mut machen: KINDER DER KLIMAKRISE und ONE WORD

wir laden die Bewohner*innen von MELDORF (13. September) und HEIDE (21. September) im Rahmen der Dithmarschener Kohltage zu einem fairen Kohlevent ein, um mit Spaß und Spiel über Klimagerechtigkeit und Fairen Handel zu informieren, faire Gewürze für leckere Kohl-) Gerichte kennenzulernen und gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen

Erste „FaireKITA“ im Kreis Stormarn ausgezeichnet!

25. Juli 2024 I Initiative FaireKITA

Die Kita Masurenweg in Bad Oldesloe setzt neue Maßstäbe in der Kita-Arbeit: sie heute am Donnerstag, 25. Juli 2024 von uns als erste Kita im Kreis Stormarn als „FaireKITA“ ausgezeichnet. So dürfen sich nur Kitas nennen, die sich in ihrem Kita-Alltag dauerhaft für Fairen Handel, Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung engagieren. Nach der Kita Wunderwesen in Rendsburg und dem Familienzentrum Regenbogen in Geesthacht ist die Kita Masurenweg nun die dritte FaireKITA in Schleswig-Holstein.

Von der Kita zur “Faire KITA”

„Wir möchten, dass die Kinder von Anfang an den fairen Umgang mit Menschen und Um­welt erlernen, damit sie das in ihre Familien tragen und damit groß werden. Dann besteht die Möglichkeit, eine nachhaltige und faire Welt zu gestalten“, erklärt Nicole Kanapin, die Kita-Leiterin im Maurenweg ihre Motivation. So lernen die Kinder in einer „FairenKITA“ bereits Zusammenhänge kennen, die ihr Weltverstehen und ihr Gerechtig­keitsempfinden schärfen. Sie lernen, mit Vielfalt respektvoll umzugehen und werden vorbereitet für ein Leben in der globalisierten Welt. Kitaleitungen, ErzieherInnen und Eltern übernehmen Ver­antwortung für einen fairen und nachhaltigen Konsum, denn zu einer „FairenKITA“ gehört natürlich auch, fair gehandelte Produkte wie etwa Kaffee oder Kakao zu verwenden. Für die kontinuierliche Umsetzung sorgt ein Team aus Eltern und Erzieher*innen.

Die Kita Masurenweg ist eine von 25 Kitas des KitaWerks. Deren Chefin Frau Dr. Mirjam Freytag freut sich über die Auszeichnung: „Die Zertifizierung ist eine tolle Anerkennung für das Engagement der Kinder, des Teams und der Eltern.“

Unsere Fachpromotorin Antje Edler (3.v.l.) überreicht Nicole Kanapin, der Leiterin der FaireKITA Masurenweg (4.v.l.), die Auszeichnungsurkunde und ein Präsent. Mit ihnen freuen sich Vertreter*innen des Kitawerks, des Kita-Teams und der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe Bad Oldesloe

Unterstützt wurde die Kita Masurenweg dabei von der Stadt Bad Oldesloe sowie von der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe. „Als Fairtrade-Stadt freuen wir uns ganz besonders, nun eine FaireKITA in Bad Oldesloe zu haben“, sagt Claudia Härterich, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik.

Beeindruckendes Engagement

Dass ein solches Engagement in diesen Zeiten nicht selbstverständlich ist, würdigt Martin Weber, Geschäftsführer von Bündnis Eine Welt e.V. (BEI): „Erst die Pandemie, dann die Auf­nahme vieler geflüchteter Kinder, Personalmangel und -fluktuation – die Kitas in Schleswig-Holstein standen in den letzten Jahren vor großen Herausforderungen. Umso beeindruck­ter sind wir von dem Engagement des Kita-Teams in Bad Oldesloe.“ Als Mitglied im Landesverband haben wir 2021 die Trägerschaft für die Initiative “FaireKITA” für Schleswig-Holstein übernommen und beraten und begleiten seitdem in Schleswig-Holstein Kitas auf ihrem Weg zur fairen Kita.

Übergeben wurde die Auszeichnungsurkunde an die Kita Masurenweg von Antje Edler. Unsere Fachpromotorin für zu­kunftsfähiges Wirtschaften hob dabei hervor, dass die Erfahrun­gen in den FaireKitas zeigen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen zu Fairem Handel kein Projekt on top sein müssen. „Vielmehr wird globale Gerechtigkeit und Fairer Handel im Kita-Alltag mitgedacht“, erklärt sie und ergänzt:“ Zum Beispiel bei der Er­nährungsbildung, dem Umgang mit kultureller Vielfalt und dem Erlernen von sozialem Mit­einander.“ Nach der erfolgreichen Pionierarbeit der Kita Masurenweg freut sich unsere Fach­promotorin nun auf viele Nachahmer*innen – nicht nur aus Stormarn.

Du möchtest, dass deine Kita
auch eine FaireKITA wird?

Dann melde dich gerne bei uns!

FaireKITA

Heide wurde rezertifiziert & feiert 10jähriges Bestehen als Fairtrade-Town

18. Mai 2024 I Wieder ausgezeichnet

Am 10. Mai jährte sich die Anerkennung Heides zur Fairtrade-Town zum 10. Male. Pünktlich zum runden Geburtstag traf auch die erneute Rezertifizierungs-Urkunde von Fairtrade Deutschland ein. Gefeiert wurde ein Tag später, am Samstag, den 11. Mai.

Fairtrade-Town
Heide

Zur standesgemässen Geburtstagstorte, angeschnitten und verteilt vom Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat, gab es bei herrlichem Sonnenschein fairen Kaffee aus dem Weltladen. In seiner vorangegangenen Rede hob der Bürgermeister das tolle zivilgesellschaftliche und zum Großteil ehrenamtliche Engagement hervor. Ein Lob, das die Mitglieder der Steuerungsgruppe gerne annahmen. Nicht aber ohne ihn später darauf hinzuweisen, dass auch Politik, Verwaltung und Unternehmen in der Stadt ihren Part zum Gelingen hin zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Entwicklung beitragen müssen.

Die Urkunde zu 10 Jahre Fairtrade-Town übergab – in Absprache mit Fairtrade Deutschland – unser Fachreferent Marco Klemmt. Auch er betonte, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement ist, um den Titel Fairtrade Town mit Leben zu füllen. Er erinnerte aber auch noch einmal daran, daß es eben nicht nur ein zivilgesellschaftliches Projekt sei, denn durch eien entsprechenden Ratsbeschluss gab es seinerzeit auch die notwendige politische Rückendeckung – verbunden mit dem Aufruf an die Kommune, sich insgesamt fairer aufzustellen. Etwa in der kommunalen Beschaffung, einem Bereich mit enormen Potential. Auch in Heide.

Mit einer politischen Marktandacht von Pfarrein Luise Jarck- Albers, in deren Verlauf sie das Thema Klimagerechtigkeit des zeitgleich stattfindenden bundesweiten Aktionstag der Weltläden aufnahm, endet der “offizielle Teil” und der Klönschnack mit der einen oder anderen Anektode aus 10 Jahren Fairtrade-Town begann.

Fairtrade-Towns

Heide wurde als 10. Fairtrade-Town in Schleswig-Holstein und als 247. von mittlerweile bundesweit nahezu 880 fairen Gemeinden ausgezeichnet.

“Tourismus der Zukunft – Zukunft des Tourismus”

21. Mai 2024 I Impuls gesetzt

Auf Einladung vom Journalist*innen Netzwerk Weitblick hat unser Fachreferent Marco Klemmt letzte Woche auf Online-Veranstaltung “Tourismus der Zukunft – Zukunft des Tourismus” einen Impuls zu einem für uns wichtigen Aspekt in der Nachhaltigkeitsdiskussion der Tourismusbranche geben: der globalen Verantwortung der lokalen Hotellerie und Gastronomie. Oft geht es bei dieser Diskussion um die Auswirkung, die der Tourismus in einem anderen Land hat. Das ist bei der ungebremsten Reiselust der Deutschen ohne Frage ein wichtiger Bereich, der viele Herausforderungen für Anbieter*innen wie Tourist*innen aufweist.

Auch in diesem Seminar wurde der Fokus oft in andere Länder gerichtet und geschaut, wie ein Tourismus dort anders, nachhaltiger sein könnte. Wir haben natürlcih auch andere Länder im Blick. Wir näheren uns bei Thema Nachhaltiger Tourismus aber quasi von der anderen Seite: wir fragen, wie beeinflusst unser inländischer Tourismus eigentlich Mensch und Umwelt in den Ländern des Globalen Südens. Dort, wo viele Produkte, die Hotellerie und Gastronomie hierzulande zum Laufen bringt bzw. am Laufen hält, angebaut bzw. produziert werden. Produkte auf die wir ungern verzichten, wie etwa Tee, Kaffee, Früchte oder Reis.

Wir sagen: ein lokaler Tourismus ist nur dann wahrhaftig nachhaltig, wenn auch der Blick in die eigene Einkaufsliste dazu führt, immer da, wo es möglich ist, auf fair gehandelte Produkte zurückzugreifen. Dafür bedarf es einerseits aufgeklärte Verbraucher*innen (in diesem Falle: Akteure*innen der Touristik-Branche und die Tourist*innen), aber natürlich auch politische Rahmenbedingungen für einen gerechteren Handel, wie sie etwa im Lieferkettengesetz vorgesehen sind.

Teilgenommen haben bis zu 60 an Nachhaltigkeit interessierte Journalist*innen. Wir sind gespannt, was sie aus dem Input mitnehmen und weiterverarbeiten.

Ein herzliches Dankeschön noch einmal an dieser Stelle dem Netzwerk Weitblick und an seine Vorständin Elke Gersmann! Von uns aus immer wieder gerne.

Erfahre hier mehr zu unserem Arbeitsfeld “Fairer Handel und Tourismus”

Global Fair Trade Day / Weltladen-Tag

11. Mai 2024
überall, wo es Weltläden gibt

Aktionstag

Eine klimagerechte Welt braucht andere politische Rahmenbedingungen. Die bisher beschlossenen Maßnahmen sind nicht genug. Die Folgen des Klimawandels sind in vielen Ländern schon dramatisch spürbar. Zum Weltladentag, am 11. Mai 2024 fordern die Weltläden zusammen mit ihrem Dachverband, dass für Klimaschäden endlich Verantwortung übernommen wird. Besuche deinen örtlichen Weltladen und unterstütze seine Forderungen nach mehr Klimagrechtigkeit! Mehr erfahren.

Klimagerechtigkeit Weltladen

Fairen Handel an der Westküste sicht- und erlebbarer machen!

2. April 2024 I Neues Projekt

fair am meer.

Endlich haben wir grünes Licht bekommen und können mit unserem neuen Projekt an der Westküste loslegen! Unter dem Slogan “fair am meer.” werden wir in den nächsten 12 Monaten mit lokalen Partnern wie etwa den Fairtrade-Towns und Aktiven aus der Tourismusbranche mit verschiedenen Veranstaltungen, Aktionen und Materialien den Fairen Handel in den Mittelpunkt stellen.

fair am meer Fairer Handel Tourismus Westküste Schleswig-Holstein Klimagerechtigkeit
Klimagerechtigkeit fair am meer Schleswig-Holstein Westküste

Ein besonderes Augenmerk werden wir dabei auch auf die Klimagerechtigkeit legen. Denn neben einem gerechteren (Welt-) Handel braucht es natürlich gerade beim Thema Klimawandel die Anerkennung und Übernahme der globalen Verantwortung seitens der großen Verursacherländer wie auch eine ausreichen-de Unterstützung bei den notwendigen Anpassungsmaß-nahmen bei den am meisten Betroffenen. Und wir hier an der Westküste wissen ja, was das bedeuten kann.

Wir freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit, um mit innovativen Ansätzen Einheimischen wie Tourist*innen möglichst niedrigschwellig die Bedeutung eines fairen Handels für eine nachhaltige und zukunftsfähiges Gestaltung unserer Welt aufzuzeigen.

fair am meer