Aktuelles aus unserer Arbeit
Aktuelles aus unserer Arbeit

Vergaberechtsreform 2025

Bundeskabinett beschließt Vergaberechtsreform – Nachbesserung notwendig

Am Mittwoch, den 06. August 2025, hat das Bundeskabinett einen Gesetzesvorschlag beschlossen, der die noch unter der Ampel angestoßene Vergaberechtsreform wieder aufgreift. Das ursprüngliche Ziel – eine Vereinfachung und Digitalisierung des öffentlichen Einkaufs – erachten auch wir als sinnvoll.

Um das Potenzial einer strategischen Beschaffung auszuschöpfen, braucht es jedoch auch verbindliche Vorgaben für Nachhaltigkeit und den Schutz von Menschenrechten im öffentlichen Einkauf. Darauf haben wir im Verbund mit unserem Landesverband Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI) sowie auch andere Menschenrechts- und Umweltorganisationen immer wieder im Laufe der öffentlichen Konsultationen hingewiesen. Auch Unternehmen(sverbände), (Ober-)Bürgermeister*innen und Vergaberechtsexpert*innen hatten sich im vergangenen Jahr in einem gemeinsamen Appell dafür eingesetzt.

Wir begrüßen die im neuen Gesetzentwurf aufgenommenen Neuerungen zur Beschaffung von klimafreundlichen Leistungen. Ebenso die Ergänzung, dass bei Markterkundungen ausdrücklich die “Einbeziehung umweltbezogener und sozialer Aspekte sowie Aspekte der Qualität und Innovation” zulässig ist. Durch die im Vorfeld von Vergaben erforderlichen Markterkundungen können somit einerseits bereits nachhaltige Unternehmen identifiziert werden und von öffentlichen Aufträgen profitieren. Andererseits können die Erkundungen wichtige Signale an den Markt senden und dazu beitragen, dass sich Unternehmen auf nachhaltigere Praktiken umstellen.

Zur Förderung einer sozial-ökologischen öffentlichen Beschaffung reichen diese Maßnahmen allein jedoch nicht aus. So hätte der im Vergabetransformationspaket im vergangenen Jahr neu aufgenommene Paragraf § 120a zur Berücksichtigung sozialer und umweltbezogener Aspekte deutlich mehr Verbindlichkeit geschaffen und in der Praxis dazu beitragen können, eine nachhaltige öffentliche Beschaffung in die Breite zu tragen und eine Standardisierung und Vereinfachung voranzutreiben. Wir bedauern, dass dies im Vergabebeschleunigungsgesetz nun nicht mehr vorgesehen ist.

Wir rufen die Regierungsfraktionen dazu auf, in der nun folgenden parlamentarischen Beratung Nachbesserungen vorzunehmen und damit auch ein klares Signal mit Blick auf die Reform der europäischen Vergaberichtlinie und der angekündigten Neufassung der Unterschwellenvergabeordnung zu senden.

Den kompletten Kommentar kannst du hier lesen.

ERFAHRE MEHR zu unserer Arbeit im Bereich Nachhaltige Beschaffung

PATRULLAJE – PATROL – PATROUILLE

Auf Patrouille durch den Regenwald

Dokumentarfilm über den Kampf der indigenen Rama gegen die Abholzung des Regenwaldes an der Karibik-Küste Nicaraguas.

17. SEPTEMBER
Kino LICHTBLICK. HEIDE.
19.30 Uhr

in Kooperation mit dem Filmclub-Heide.

Die indigenen Rama und die afrikanisch-stämmigen Kriol durchkämmen das Naturreservat „Indio Maíz“, um nach illegalen Siedlern zu suchen. Doch diese machen keinen Hehl daraus, dass sie kein Interesse haben, die Abholzung zu stoppen, denn die Nachfrage nach nicaraguanischem Rindfleisch ist groß, vor allem in den USA.

Indio Maíz ist einer der wichtigsten feuchten Tropenwälder Mittelamerikas. Mit einer Fläche von 2.639 Quadratkilometern ist es fast doppelt so groß wie Dithmarschen. In diesem Naturschutzgebiet leben nicht nur mehr als 500 verschiedene Tierarten, sondern auch die Rama und Kriol.

Rindfleisch ist nach Gold und Kaffee das drittgrößte Exportgut Nicaraguas, und sein Hauptmarkt sind die Vereinigten Staaten. Dieses Fleisch, so prangert der Dokumentarfilm an, stammt aus Schutzgebieten wie Indio Maíz, die abgeholzt werden.

Bildnachweis
Marco Klemmt

Faires Merchandising

fair Merchandising
Faires Merchandising im Stadtmarketing: Neues Projekt am Start

Viele Kommunen im echten Norden setzen bereits auf Fairen Handel, Nachhaltigkeit und Qualitätstourismus. Mit einem neuen Projekt unterstützen wir gemeinsam mit unserem Landesverband, dem Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein (BEI), nun Kommunen dabei, im Stadt- und Tourismusmarketing mit einem fairen Merchandising neue Wege in der nachhaltigen Beschaffung zu gehen.

Mit Austauschformaten und bewährten wie außergewöhnlichen Praxisbeispielen wird es Impulse und Ideen für faire Merchandise-Produkte geben, sowohl für Werbemittel als auch für Produkte zum Verkauf in Tourist-Informationen oder zum Verschenken in Präsentkörben.

Landesweiter Fachtag als Auftakt

Auftakt zum neuen Themenschwerpunkt wird ein landesweiter Fachtag zu lokalem Tourismus in globaler Verantwortung am 8. Oktober 2025 sein – wieder in Kooperation mit der FH Westküste in Heide. Im zweiten Projektjahr wird es dann kreativ. Mit Modellkommunen und interessierten Regionen sollen in Design-Thinking-Werkstätten konkrete nachhaltige Produktideen entwickelt werden, die eine Brücke schlagen vom eigenen Ort zum Fairen Handel.

Ansprechpartnerinnen

Für Fragen rund um das Projekt sind

Antje Edler (antje.edler@bei-sh.org) & Eva Pisall (eva.pisall@bei-sh.org)

deine Ansprechpartnerinnen.

Unterstützer*innen

Unterstützt wird das neue Projekt unter anderem von dem Kompetenzzentrum für Nachhaltige Beschaffung und Vergabe (KNBV), der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (TA.SH), dem Städteverband Schleswig-Holstein und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW).

Mehr zum Projekt findest du unter hier. Unsere weitere Arbeit im Bereich faire und nachhaltige Destinationen in Schleswig-Holstein beschreiben wir hier.


Bildnachweis
Ulrike Bohr/pixapay
Marco Klemmt/EINE WELT IM BLICK Marco Klemmt/EINE WELT IM BLICK

So schmeckt Fairness

Frühstück für mehr Fairness – bestens besucht!

Marco Klemmt

Mit über 60 Besucherinnen und Besucher war das Frühstück, zu dem wir zusammen mit der Kirchengemeinde Heide am Samstag, den 14. Juni, eingeladen hatte, ein schöner Erfolg.

„Wir freuen uns sehr über den unerwartet großen Zuspruch zu unserem ersten Fairen Frühstück“, sagt Lena Schumacher, Vorstandsmitglied vom Verein Eine Welt im Blick. Bei herrlichem Sommerwetter konnten die Gäste unter dem Motto „So schmeckt Fairness“ dieses besondere Frühstück geniessen. Denn, ob Kaffee, Tee, Kakao, Orangensaft, Marmeladen, Zucker, Nuss-Nougat-Creme, würzige und süße Aufstriche oder Honig – all diese Zutaten stammen aus Fairem Handel.

Sie stehen für bessere Arbeitsbedingungen für Produzent*innen und Arbeiter*innen in Afrika, Asien und Lateinamerika, für Mindestpreise als Sicherheitsnetz gegen Schwankungen auf dem Weltmarkt und zusätzliche Prämiengelder für Gemeinschaftsprojekte sowie Umwelt- und Klimaschutz.

Für all das sollte das Frühstück sensibilisieren. „Denn“, so unsere Vorständin Lena Schumacher, “Klimaschutz und Handelsgerechtigkeit gehen uns alle an. Daher ist es schön zu sehen, dass so viele Gäste heute mit der ersten Mahlzeit des Tages ein Zeichen für mehr Fairness gesetzt. Sozusagen fair in den Tag zu gestartet sind.“

Manche blieben zwar nur kurz für einen Kaffee, andere hatten Familie oder Freundinnen mitgebracht und blieben länger als eine Stunde. So ergaben sich zahlreiche anregende Gespräche, es wurden neue Kontakte geknüpft und wir bekamen viel Lob für die Idee solch ein Open Air Frühstück zu machen.

Es blicken auf ein erfolgreiches faires Frühstück zurück: das Team von Eine Welt im Blick

Zum Fairen Handel gehören auch die Aspekte von Klimagerechtigkeit und klimaschonendes Essen. Aus diesem Grunde gab es – bis auf ein wenig Kuhmilch zum Kaffee – ausschließlich vegetarische oder vegane Zutaten. Die regionale Produkte, wie etwa die Brötchen, kamen alle aus dem Bio-Anbau. „Da biologisch erzeugte Lebensmittel in der Regel klimafreundlicher als konventionelle sind, gehörten die natürlich auch auf unseren fairen Frühstückstisch“, erklärt Marco Klemmt, Fachpromotor für zukunftsfähiges Wirtschaften beim Verein. Mit der Mischung aus fairen und regionalen Produkten konnte so der Zusammenhang zwischen bäuerlicher Landwirtschaft im Globalen Süden und hierzulande sehr anschaulich hergestellt werden.

„Alles in allem also ein Frühstück, das Appetit auf mehr macht“, ist sich Marco Klemmt sicher und freut sich schon auf das nächste Faire Frühstück.

WELTSPIEL ON TOUR

SOMMERTOUR

Weltspiel tingelt die Westküste entlang

Wir nutzen die Sommermonate, um mit unserem Weltspiel in mehreren Orten an der Westküste bei verschiedenen Events spielerisch für globale Zusammenhänge zu sensibilisieren.

Fest eingeplant sind bereits folgende Orte:

5. Juni 2025HeideHeider Kinderfest
25. und 26. Juli 2025St. Peter-OrdingHAEDI-Nachhaltigkeitsfestival
27. Juli 2025Albersdorf25. Albersdorfer Steinzeitmeile
30. August 2025MeldorfMeldorfer Hafenfest

Weitere Termine sind noch in Planung.

Die Sommertour findet im Rahmen von und wird finanziell unterstützt von Logo der BINGO Stiftung, transparent

Bildnachweis

Marco Klemmt

STAMMTISCH

Seit Monate scheint es vor allem eins zu geben: Hiobsbotschaften. Trumps rücksichtslose Außenpolitik, der geplante Kahlschlag an der EU-Lieferkettenrichtinie, ein Wahlkampf, in dem globale Gerechtigkeit und Klimaschutz nicht vorkamen, eine laute, aber längst nicht mehrheitsfähige rechtspopulistische Rhetorik, …

Kulturkneipe Bornholdt. Zingelstraße 14.

Wir könnten die Liste mühelos fortführen. Wollen wir aber nicht. Wir wollen die Ärmel hochkrempeln und gemeinsam mit dir für Menschenrechte, Fairen Handel, Solidarität und Gerechtigkeit eintreten! Das sind die richtigen Zutaten zur Überwindung der gesellschaftlichen Spaltung, und sollte das Erfolgsrezept hier bei uns und in der EU sein.

Trotz Gegenwind sprech- und handlungsfähig bleiben

Als entwicklungspolitische Organisation wollen wir uns mit unseren Eine Welt-Themen aber nicht nur lokal, regional und zusammen mit unserem Landesverband BEI landesweit politisch einmischen – wir wollen gemeinsam mit dir und den tollen Netzwerken, in denen wir mitwirken, sprech- und handlungsfähig bleiben.

Auch wenn der Gegenwind zunimmt. Wirtschaft anders denken, neue Zukunftsbilder entwerfen und mehr Menschen damit erreichen – das haben wir uns vorgenommen. Denn, das wissen die Segler*innen unter uns längst, auch bei Gegenwind kann es vorangehen!

FAIRnetzen. FAIRbinden. – Der entwicklungspolitische Stammtisch für Dithmarschen

Damit uns das gelingen kann, möchten wir uns mehr mit engagierten und interessierten Menschen in Dithmarschen austauschen. Es hat ein wenig gedauert, aber jetzt ist es soweit: wir wollen aus einer spontanen Idee einen permanenter Stammtisch werden lassen!

Ein Stammtisch für alle, die Interesse haben, uns und unsere Arbeit (besser) kennenzulernen, die vielleicht sogar Lust haben, sich entwicklungspolitisch zu engagieren und mit uns gemeinsam Dithmarschen und die Westküste zu fairändern oder die sich einfach mal nur in entspannter Atmosphäre mit Gleichgesinnten treffen und austauschen wollen.

Mittwochs ist jetzt Stammtisch-Zeit

Wir werden uns jeden 1. Mittwoch im Monat von 19 – 21 Uhr treffen. Da wir uns mit unseren Aktivitäten ja nicht auf einen Ort konzentrieren, möchten wir den Stammtisch sowohl in Heide als auch in Meldorf etablieren.

Bist du dabei? Komm gerne mit deinen Ideen und Fragen – auch jenseits des Stammtisches kannst du uns gerne ansprechen!

Jetzt auch Nationalpark-Partner!

7. März 2025 I Neu dabei

Fair Trade
Nationalpark Wattenmeer

Noch ist es nicht hochoffiziell, aber der Vergaberat für die Nationalpark-Partnerschaft hat in seiner letzten Sitzung der Nationalparkverwaltung empfohlen, uns in das Partner-Netzwerk aufzunehmen! DAS FREUT UNS SEHR!

Ein entwicklungspolitischer Verein wird Partner eines Nationalparkes? Und ausgerechnet vom Wattenmeer? Warum denn das?

Auch in einer globalisierten Welt fangen Veränderungen immer zuhause an. Das gilt auch bei einem unserer zentralen Themen, der Klimagerechtigkeit: kaufen wir hier fair gehandelte Produkte ein, unterstützen wir nicht nur eine klimafreundliche Landwirtschaft im globaeln Süden, sondern tragen dazu bei, dass dort die Menschen – in diesem Falle die Produzent*innen, ihre Familien und ihre Dorfgemeinschaft(en) – in die Lage versetzt werden, sich besser gegen die drohenden bzw. bereits existierende Auswirkungen des Klimawandels besser schützen können und geeignete Anpassungsmaßnahmen insbesondere im landwirtschaftlichen Bereich durchführen zu können.

Eine Möglichkeit dem Klimawandel entgegenzutreten ist ein nachhaltiger Konsum in globaler Verantwortung, sprich: wenn wir schon Produkte aus dem globalen Süden konsumieren, sollten sie möglichst ökologisch unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt worden sein.

Dies verbessert nicht nur das soziale Klima und das reale Klima im herstellungsland, sondern mindert auch die globalen Auswirkungen, wie etwa den Anstieg des Meeresspiegels. Eine durchaus ernste Bedrohung für die Küstenstädte, die Küstenlandschaft und damit letztendlich auch für das Wattenmeer, dieses einzigartige Ökosystem hier an unserer Westküste.

Mit unserer Partnerschaft möchten wir die Partner im Netzwerk sowie deren zahlreichen Gäste für diesen sich auf den ersten Blick nicht unbedingt erschließenden Dreiklang aus Fair Trade, Klimagerechtigkeit und Naturschutz vor Ort sensibilisieren und motivieren, verstärkt auch die Anliegen des Fairen Handels zu berücksichtigen.

Wir freuen uns jedenfalls auf die Zusammenarbeit in diesem spannenden Netzwerk mit seinen vielen engagierten Menschen!

Themenspecial: Klima & Fair Trade

THEMENSPECIAL regional & fair – Nachhaltig kochen & geniessen!

Du möchtest klimafreundliches Essen auf dem Teller und ein faires Auskommen für die Erzeuger*innen? Eine gute Idee! Wir erklären, was der Faire Handel mit Klimaschutz zu tun hat und wie es in der Praxis gehen kann.

Die CO2-Bilanz eines Produktes

… lässt sich nicht auf den Transportweg reduzieren. Ebenso spielen z. B. Düngemitteleinsatz, Bodenbearbeitung, Lagerung, Verarbeitung oder Verpackung und das Transportmittel eine Rolle. So steht der neuseeländische Apfel im Vergleich zum deutschen ab Frühsommer tendenziell mit besserer CO2-Bilanz da. Wenn du mit dem Auto 6 km zum Supermarkt fährst, entspricht allein das schon der Hälfte der Schiffsemissionen für den Transport eines neuseeländischen Apfels. … o.k. meistens fährt du nicht nur für einen Apfel los. Aber du siehst: In die CO2-Bilanz finden viele Faktoren Eingang.

Ein wichtiger Aspekt sind auch die Landnutzungsänderungen, z. B. wenn Regenwald für Plantagen vernichtet wird. Sie sind große Treiber des Klimawandels. Um so wichtiger ist es, dass die lokale Bevölkerung mit nachhaltiger Landnutzung ein Auskommen findet. Übrigens: Biologisch erzeugte Lebensmittel sind in der Regel klimafreundlicher als konventionelle.

PRAXISTIPP: Infokarten für ein faires Klima-Frühstück

Der Faire Handel

…unterstützt Kleinbäuer*innen bei Anpassungen an den Klimawandel und dem Ausbau von klimafreundlichen Anbaumethoden. Wir brauchen weltweit eine Landwirtschaft, die auf Agrarökologie setzt, d. h. umwelt- und klimafreundlich ist und den Erzeuger*innen ein gutes Auskommen ermöglicht.


Wir betreiben hier dynamische Agroforst-wirtschaft, weil wir Kakao neben Bananen, Orangen und Mais in verschiedenen Zyklen anbauen.

Marisol Villar ist Kakaobäuerin und
Mitglied der Genossenschaft COOPROAGRO,
Partnerorganisation im Fairen Handel.
(Foto: GEPA – The Fair Trade Company)


Klimagerechtigkeit

…braucht Handelsgerechtigkeit! Menschen im Globalen Süden haben deutlich weniger zum Klimawandel beigetragen als wir im Globalen Norden mit unserem Lebensstil und unserer Wirtschaftsweise. Trotzdem sind sie schon heute besonders von der Klimakatastrophe betroffen, insbesondere Kleinbäuer*innen, deren Existenz durch Dürren, Überschwemmungen, Plagen und häufigeren Extremwetter bedroht ist. Der Faire Handel setzt sich auf vielfältige Weise für zukunftsfähigen Handel und Klimagerechtigkeit ein.

Fairer Handel – auch was für unsere Landwirtschaft?

Der Faire Handel entstand vor über 50 Jahren aus Protesten gegen unfairen Welthandel. Lange standen Produzent*innen im Globalen Süden im Fokus. Das Fairtrade-Siegel gibt es weiterhin nur für Produkte von ihnen. Aber längst gibt es auch Initiativen für den Globalen Norden. Die Naturland Fair-Zertifizierung steht z. B. auch Produzent*innen aus Deutschland offen, so gibt es inzwischen eine GEPA-Schokolade mit fair gehandelter Milch, Kakao und Zucker. Hintergrund ist, dass es auch bei uns in Deutschland und in der EU ausbeuterische Arbeitsplätze und unfaire Erzeugerpreise gibt, und es alternative Ansätze braucht.

Aber es gilt auch bei Produkten von hier: Achte auf verlässliche Gütesiegel des Fairen Handels. Mehr über die Grundsätze des Fairen Handels und verlässliche Erkennungszeichen findest du beim Forum Fairer Handel. Oder du baust selbst vertrauensvolle Handelspartnerschaften zu Lieferant*innen aus der Region auf, so wie es viele FEINHEIMISCH-Gastronom*innen tun.

Mit dem FEINHEIMISCH-Netzwerk teilen wir Anliegen wie z. B.

  • einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln
  • den Ursprung des Essens und die Menschen dahinter sichtbarer zu machen
  • transparente Lieferketten
PRAXISTIPP

Leckere Rezeptideen mit fairen Zutaten

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen zum Fairen Handel erscheint jedes Jahr ein tolles Rezeptheft. 2023 und 2024 stand die Faire Woche unter dem Motto “Fair. Und kein Grad mehr!” Die Hintergrundbroschüren bieten noch mehr Infos zu Fairem Handel & Klimagerechtigkeit. Alle Materialien findest du beim Forum Fairer Handel. Zur Fairen Woche im September gibt es immer neue Aktionsvorschläge. Sei auch du das nächste Mal dabei!

EINE WELT IM BLICK & FAIRER HANDEL

Für uns ist der Faire Handel ein wichtiger Impulsgeber für eine nachhaltige Entwicklung, globale Gerechtigkeit und partnerschaftlichen Handelns auf der Grundlage der Menschenrechte. I MEHR ERFAHREN

#WirWählenFair – für eine weltoffene und soldarische Gesellschaft!

31. JANUAR 2025 I Vorgezogene Bundestagswahl

Marco Klemmt

Die Fair-Handels-Bewegung, zu der wir uns auch zählen, setzt sich von Beginn an für eine Welt, in der Fairness, Gleichberechtigung und nachhaltige Entwicklung im Zentrum des Handel(n)s stehen, ein. Für ein “Gutes Leben für Alle” – mit menschenwürdigen Arbeitbedingungen und einem angemessenen und ausreichendem Lebensunterhalt, der Perspektiven vor Ort ermöglicht. Wir denken, wie der Faire Handel auch, Menschenrechte, Demokratie und Gerechtigkeit zusammen und treten für eine weltoffene und solidarische Gesellschaft ein.

Um dies zu stärken und langfristig zu sichern, braucht es eine starke solidarische Zivilgesellschaft, die nicht den lauten Populist*innen weltweit das Feld überlässt. Wir brauchen zudem Unternehmen, die ihre Verantwortung für Umwelt und Menschrechte ernst nehmen, und zukunftsfähig-nachhaltig produzieren und handeln. Und wir brauchen Politiker*innen, die politische Rahmenbedingungen für verantwortungsvolle Konsument*innen und zukunftsfähige Unternehmen schaffen.

Mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 lautet die Botschaft der FairHandels-Bewegung in Deutschland, zu der wir uns auch zählen: #WirWählenFair.

Das Forum Fairer Handel hat dazu ein Forderungspapier an die zukünftige Bundesregierung verfasst, das wir alle prima nutzen können, um mit den lokalen Bewerber*innen für den neuen Bundestag ins Gespräch zu kommen.

Ermutigen wir sie, sich gerade angesichts der alamierenden politischen Großwetterlage für eine weltoffene und solidarische Gesellschaft zu positionieren, die Menschenrechte und unsere Demokratie schützt und eine nachhaltige Entwicklung ins Zentrum ihres Handel(n)s stellt. 

Die vier Kernforderungen sind:

  1. Konzernmacht beschränken und Produzent*innen stärken!
  2. Starke Regelwerke für faire Wertschöpfungsketten schaffen!
  3. Stärkung der gemeinwohlorientierten Wirtschaft vorantreiben!
  4. Agrarökologie und bäuerliche Landwirtschaft weltweit stärken!

Druckfrisch: Dokumentation vom landesweiten Treffen der Fairtrade-Towns

21. Januar 2025 I Zum Nachlesen

Treffen der Fairtrade-Towns Schleswig-Holstein
Dokumentation

Druckfrisch: Dokumentation vom landesweiten Treffen der Fairtrade-Towns

Zusammen mit der Hauptstadt des Fairen Handels 2023 haben wir gerufen – und 19 Fairtrade-Towns sind an die Nordsee nach St. Peter-Ording gekommen. Das hat uns sehr gefreut, denn damit waren wieder einmal mehr als 50% der fairen Kommunen Schleswig-Holsteins anwesend.

Knapp 50 Teilnehmerinnen konnten wir begrüßen. Unten ihnen erfreulicherweise zahlreiche Vertreterinnen nicht nur des Fairen Kreis Nordfriesland, sondern auch aller Fairtrade Towns aus dem nordwestlichsten Kreis Schleswig-Holstein.

Stadt und Kreis nutzen die Gelegenheit, um das Engagement für mehr Fairness im Welthalndel zu würdigen. Wer auch nur ein Fünkchen Gerechtigkeit in sich trage, so Boy Jöns, müsse erkennen, dass der Handel immer gößer, immer globaler und ungerechter geworden ist. Als faire Hauptstadt und zugleich Touristenhotspot mit über 2,7 Millionen Gästen pro Jahr solle und müsse St. Peter-Ording seinen Gästen viel faires mit auf dem Weg nach Hause geben und so weit in die Repubklik hinein wirken, ist der Bürgervorsteher der Gemeinde St. Peter Ording überzeugt. Den nachmittäglichen Part läutete die Vize-Landrätin Dr. Tordis Batscheider mit ihrem Grußwort ein.

In den Workshops ging es zum einen darum, zu schauen, wie es St. Peter-Ording geschafft hat, Hautpstadt des Fairen Handels zu werden und welche Anregungen sie anderen Städten mit auf ihren Weg geben können.

Für den Aufreger des Tages sorgte bereits am Vormittag Evelyn Bahn von INKOTA mit ihrem Impulsvortrag zu Kakao. Mit ihrem Vortrag brachten sie uns als Kakao-Expertin zunächst einmal auf den neuesten Stand in Sachen Anbau und Handel von Kakao. Ihre provokative These, dass Fairtrade keine fairen Preise zahle, da diese nicht existenzsichernd seien, sorgte für einige Unruhe und Diskussionsbedarf im Publikum. Diesem Bedarf wollen wir gerecht werden und planen für Anfang des neuen Jahres ein Online-Treffen, in dem wir dieser wichtigen Frage vertiefend nachgehen werden.

In der Zwischenzeit hat Fairtrade Deutschland reagiert und ein mehrseitiges Statement unter dem Titel “Wirkung von Fairtrade jenseits der Preissetzung” veröffentlicht, welches wir hier ebenfalls zum Herunterladen zur Verfügung stellen.