Endlich haben wir grünes Licht bekommen und können mit unserem neuen Projekt an der Westküste loslegen! Unter dem Slogan “fair am meer.” werden wir in den nächsten 12 Monaten mit lokalen Partnern wie etwa den Fairtrade-Towns und Aktiven aus der Tourismusbranche mit verschiedenen Veranstaltungen, Aktionen und Materialien den Fairen Handel in den Mittelpunkt stellen.
Ein besonderes Augenmerk werden wir dabei auch auf die Klimagerechtigkeit legen. Denn neben einem gerechteren (Welt-) Handel braucht es natürlich gerade beim Thema Klimawandel die Anerkennung und Übernahme der globalen Verantwortung seitens der großen Verursacherländer wie auch eine ausreichen-de Unterstützung bei den notwendigen Anpassungsmaß-nahmen bei den am meisten Betroffenen. Und wir hier an der Westküste wissen ja, was das bedeuten kann.
Wir freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit, um mit innovativen Ansätzen Einheimischen wie Tourist*innen möglichst niedrigschwellig die Bedeutung eines fairen Handels für eine nachhaltige und zukunftsfähiges Gestaltung unserer Welt aufzuzeigen.
Auf Einladung der TAFF (Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH) wird unsere Fachpromotorin Antje Edler auf dem Netzwerktreffen von Hoteliers aus Schleswig-Holstein einen Impulsvortrag zum Thema “Faire Lieferketten im Tourismus” halten. Mehr erfahren
Die 2021 auch von uns mitinitiierte Messe für Nachhaltiges und Faires in Lübeck geht in die 2. Runde! Unter dem Motto „Zukunft braucht Wandel“ bietet sie auch in 2024 einen breitgefächerten Überblick zu nachhaltigen und fairen Angeboten, gesellschaftlichem Engagement und nachhaltigem Kulturschaffen und möchte Impulse für eine Gesellschaft im Wandel setzen. Neben dem offiziellen Rahmenprogramm hat auch die Fairtrade-Town Lübeck ein “Faires Programm” auf die Beine gestellt. Wir werden sowohl auf der Messe als auch beim “Fairen Programm” dabei sein!
Vortrag & Austausch mit Antje Edler, Eine Welt im Blick e.V.
Für Eltern, Erzieher*innen und alle, die es interessiert Der Faire Handel lädt ein zu einem Blick über den Tellerrand – nicht nur Erwachsene. Jedes fair gehandelte Produkt erzählt Geschichten von Menschen, die es hergestellt haben, und oftmals von fernen Orten.
Auch (kleine) Kinder können mit Methoden des Globalen Lernens auf Spurensuche gehen – auf spielerische, altersgerechte und kreative Art und Weise. Wächst die Schokolade auf Bäumen? Wer knackt die Nüsse im Supermarkt? Wir stellen Ideen und Ressourcen für Globales Lernen vor und freuen uns auf Austausch mit Eltern, Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen.
Vortrag & Austausch mit Antje Edler, Eine Welt im Blick e.V.
Fairen Handel im Kita-Alltag leben Fairen Handel im Kita-Alltag leben, mit den Kindern, im Team und mit den Eltern – darum geht es bei der Initiative FaireKITA Schleswig-Holstein, die wir betreuen. Im Rahmen der Messe GO.GRØØN stellen wir die Auszeichnung für engagierte Kitas vor: Was braucht´s? Wie ist es umsetzbar in der pädagogischen Praxis, bei der Beschaffung und zu besonderen Anlässen? Wir stellen Ideen und gute Beispiele vor und erklären, wo es Unterstützung gibt.
Mit einem fairen Dorffest hatte Blunk am Sonntag, den 17. März 2024, zum zehnjährigen Geburtstag als Fairtrade-Town eingeladen. Seit 2014 trägt sie diesen Titel und ist seitdem mit ihren gut 600 Einwohner*innen die kleinste “faire Festlandgemeinde” in Schleswig Holstein.
Es ist schön zu sehen, dass sich auch jenseits der großen Ballungszentren und Städte Menschen für fairen Handel und somit für ein menschenwürdiges Leben und Arbeiten der Produzent*innen im Globalen Süden einsetzen. In Blunk gelingt es zudem Fairness für die bäuerliche Landwirtschaft “hier und dort” zusammenzudenken: Direktvermarkterung lokaler Produkte und der Verkauf fair gehandelter Produkte gehen hier Hand in Hand. So wurde auch gemeinsam im Dorfgemeinschaftshaus bei fairem Kaffee und selbstgebackenen Kuchen ausgiebig gefeiert.
Wir freuen uns auf weitere Jahre guter Zusammenarbeit und wünschen der Fairtrade-Town Steuerungsgruppe und ihrer Vorsitzenden Angelika Schulze-Hamann weiterhin viel Motivation und gutes Gelingen!
Was lokale Medien zu dem Jubiläum schreiben, kannst du hier erfahren.
18. März 2024 I Abgespecktes EU-Lieferkettengesetz
Nach langem Hin und Her haben am Freitag, den 15. März 2024, die EU-Staaten einem europäischen Lieferkettengesetz zugestimmt. So wichtig und längst überfällig diese Entscheidung auch ist, so blamabel ist sie für Deutschland und so unzureichend ist sie für die Menschen am Beginn unserer globalen Lieferketten.
Denn statt Vorreiter sein zu können, hat sich die deutsche Regierung mit der von der FDP erzwungenen Stimmenthaltung von einer Nichtmalmehr-Fünf-Prozent-Partei vorführen lassen und hat so viel an Glaubwürdigkeit in Europa verloren. Und die nun erfolgten Veränderungen am ursprünglichen Gesetzestext haben das einst ambintionierte Vorhaben arg geschwächt – zulasten von menschenrechten und Klimaschutz.
Wir dokumentieren hier die Einschätzung der Initiative Lieferkettengesetz.
Pressemitteilung vom 15.03.2024
Trotz deutscher Enthaltung: EU-Staaten stimmen für stark abgeschwächtes Lieferkettengesetz
Berlin, 15. März 2024 – Eine stark abgeschwächte Version des EU-Lieferkettengesetzes hat die zentrale Hürde genommen: Der Ausschuss der Ständigen Vertreter des Rats der Europäischen Union (COREPER) stimmte heute für das wichtige Menschenrechtsvorhaben. Damit kann die Richtlinie doch noch vor der Europawahl im Juni verabschiedet werden. Wochenlang und bis zuletzt hatte die FDP versucht, das Gesetz zu Fall zu bringen. Die EU hatte im Trilog-Verfahren eigentlich bereits im Dezember 2023 einen Kompromiss gefunden. Mit einem stark ausgehöhlten weiteren Kompromissvorschlag gelang es der belgischen Ratspräsidentschaft heute, doch noch eine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten für das EU-Lieferkettengesetz zu sichern. FDP-Justizminister Buschmann hat auch diesen Kompromissvorschlag abgelehnt, weshalb sich Deutschland bei der Abstimmung enthielt.
„Wir sind erleichtert, dass die EU heute deutlich gemacht hat: Menschenrechte und Klimaschutz sind wichtiger als Profite von Unternehmen um jeden Preis. Nach dem langen Gezerre ist das Gesetz leider stark abgeschwächt und gilt nur noch für wenige Unternehmen – es ist beschämend, dass die Bundesregierung selbst dieser Version nicht zustimmen konnte. Damit hat die FDP nicht nur SPD und Grüne düpiert, sondern auch gegen die breite Mehrheit der Bevölkerung gehandelt”, kommentiert Johanna Kusch, Sprecherin der Initiative Lieferkettengesetz.
Im Vergleich zur Trilog-Fassung sind die Einschnitte im neuen Gesetzesvorschlag enorm. So soll das Gesetz erst 2032 vollumfänglich gelten – und auch das nur für Unternehmen ab 1000 Mitarbeitenden mit einem Jahresumsatz von mehr als 450 Millionen Euro. Damit gilt das EU-Lieferkettengesetz nur noch für rund 5.500 Unternehmen in der EU und somit nur noch für ein Drittel der Unternehmen, die ursprünglich erfasst werden sollten. Auch bei den Sorgfaltspflichten für die nachgelagerte Lieferkette gab es nochmals Einschränkungen. Diese betreffen beispielsweise die Verwendung von Pestiziden oder die Entsorgung von Abfällen.
„Wir sind enttäuscht, dass das Vorhaben so ausgehöhlt wurde. Bundeskanzler Olaf Scholz hätte das verhindern können – wenn er die FDP in die Schranken verwiesen und an dem bereits fertigen Kompromiss festgehalten hätte. Stattdessen hat er sehenden Auges hingenommen, dass etablierte EU-Verfahren ignoriert wurden und Deutschland damit in der EU nicht mehr als verlässlicher Verhandlungspartner gilt”, kritisiert Johanna Kusch.
In den kommenden Wochen muss sich das Europäische Parlament zum neuen Kompromisstext positionieren, damit das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode beschlossen werden kann.
11. Mai 2024 ab 10 Uhr Vor dem Pastorat & im Weltladen. Heide.
Auch Heide reiht sich dieses Jahr in die Fairtrade-Towns ein, die ihr 10jähriges Bestehen feiern dürfen. Im Beisein vom Bürgermeister Olisver Schmidt-Gutztat wird es bei fairem Kaffee und einer Geburtstagstorte Zeit zum Austauschen über vergangene und geplante Aktionen geben.
Alle Heider*innen und sonstige Unterstützer*innen sind herzlich eingeladen, mitzufeiern.
Auf Einladung des Journalist*innenverbandes “Netzwerk Weitblick e.V.” wird es im Rahmen dieser Online-Veranstaltung um folgende Frage gehen: Ist nachhaltiger Tourismus nur eine Utopie oder nur ein Nischenprodukt?
Nach den Corona-Jahren ging es zunächst einmal darum, den Tourismus wieder zum Laufen zu bringen. Doch nun regt sich erneut Kritik. Denn Tourismus ist für viele Regionen Segen und Fluch zugleich. Im Rekordjahr 2019 gab es schon einmal wachsende Kritik und Overtourism ist seitdem zu einem Synonym dafür geworden, dass etwas schief läuft. Doch hat sich etwas verändert? Nach den gezwungenermaßen ruhigen Jahren der Corona-Pandemie scheint es weiterzugehen wie zuvor.
Die aktuellen Proteste auf den Kanarischen Inseln haben jedoch erneut in den Fokus gerückt, dass sich in der Branche etwas tun muss. Und dass es auch im Tourismus bei Nachhaltigkeit um mehr geht, als Natur- und Umweltschutz.
Als eine der wenigen, die sich bundesweit mit dem Themenkomplex “Fairer Handel, Nachhaltigkeit & Tourismus” beschäftigen, wird unser Fachreferent für Wirtschaft und Menschenrechte, Marco Klemmt, einen entsprechenden Input liefern.
Er wird aufzeigen, wie sehr auch ein lokaler Tourismus auf globale Lieferketten angewiesen ist und wie diese auch in der Touristik-Branche nachhaltig im Sinne einer sozialen Gerechtigkeit ausgestaltet werden können.
Als weitere Expert*innen sind dabei
Prof. Dr. Kerstin Heuwinkel, htw saar – Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Antje Monshausen, Tourism Watch
Dr. Sabrina Seeler, FH Westküste Wirtschaft und Technik
Seit Wochen gehen in Deutschland die Menschen zu Hunderttausenden auf die Straße, um zu zeigen wie bunt und vielfältig unsere Gesellschaft ist – und dass das auch gut so ist. Um dieses Thema bereits in der Kita kindgerecht anzusprechen, haben wir nun ein neues Ausleih-angebot: das Vielfaltspuppen-Set.
Jede der zehn Handpuppen hat besondere Eigenschaften und eine eigene Geschichte, die in einem beiliegenden Buch vertieft werden.
So hat Momo viele Zeichen auf ihrem Kleid, die für verschiedene Religionen stehen. Chino liebt die Musik und obwohl er blind ist steht er nur zu gerne auf der Bühne und rockt.
In Kooperation mit der Initiative Faire KITA hat der Fairhandels-Importeur El Puente zu den Puppen ihre Geschichte in Buchform veröffentlicht. Dabei war die zentrale Frage: Welche Merkmale von Menschen wollen wir einbinden? Alter, Geschlecht, Gesundheit und Religion sind dabei nur einige Punkte.
Die Ausleihe ist kostenlos. Wir bitten nur um Übernahme der Versandkosten.