Eine Welt im Blick e.V.
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Jetzt auch Nationalpark-Partner!

7. März 2025 I Neu dabei

Fair Trade
Nationalpark Wattenmeer

Noch ist es nicht hochoffziell, aber der Vergaberat für die Nationalpark-Partnerschaft hat in seiner letzten Sitzung der Nationalparkverwaltung empfohlen, uns in das Partner-Netzwerk aufzunehmen! DAS FREUT UNS SEHR!

Ein entwicklungspolitischer Verein wird Partner eines Nationalparkes? Und ausgerechnet vom Wattenmeer? Warum denn das?

Auch in einer globalisierten Welt fangen Veränderungen immer zuhause an. Das gilt auch bei einem unserer zentralen Themen, der Klimagerechtigkeit: kaufen wir hier fair gehandelte Produkte ein, unterstützen wir nicht nur eine klimafreundliche Landwirtschaft im globaeln Süden, sondern tragen dazu bei, dass dort die Menschen – in diesem Falle die Produzent*innen, ihre Familien und ihre Dorfgemeinschaft(en) – in die Lage versetzt werden, sich besser gegen die drohenden bzw. bereits existierende Auswirkungen des Klimawandels besser schützen können und geeignete Anpassungsmaßnahmen insbesondere im landwirtschaftlichen Bereich durchführen zu können.

Eine Möglichkeit dem Klimawandel entgegenzutreten ist ein nachhaltiger Konsum in globaler Verantwortung, sprich: wenn wir schon Produkte aus dem globalen Süden konsumieren, sollten sie möglichst ökologisch unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt worden sein.

Dies verbessert nicht nur das soziale Klima und das reale Klima im herstellungsland, sondern mindert auch die globalen Auswirkungen, wie etwa den Anstieg des Meeresspiegels. Eine durchaus ernste Bedrohung für die Küstenstädte, die Küstenlandschaft und damit letztendlich auch für das Wattenmeer, dieses einzigartige Ökosystem hier an unserer Westküste.

Mit unserer Partnerschaft möchten wir die Partner im Netzwerk sowie deren zahlreichen Gäste für diesen sich auf den ersten Blick nicht unbedingt erschließenden Dreiklang aus Fair Trade, Klimagerechtigkeit und Naturschutz vor Ort sensibilisieren und motivieren, verstärkt auch die Anliegen des Fairen Handels zu berücksichtigen.

Wir freuen uns jedenfalls auf die Zusammenarbeit in diesem spannenden Netzwerk mit seinen vielen engagierten Menschen!

NACHHALTIGE BESCHAFFUNG

FAIRER HANDEL

NACHHALTIGER TOURISMUS

ZUKUNFTSFÄHIGES WIRTSCHAFTEN

#WirWählenFair – für eine weltoffene und soldarische Gesellschaft!

31. JANUAR 2025 I Vorgezogene Bundestagswahl

Marco Klemmt

Die Fair-Handels-Bewegung, zu der wir uns auch zählen, setzt sich von Beginn an für eine Welt, in der Fairness, Gleichberechtigung und nachhaltige Entwicklung im Zentrum des Handel(n)s stehen, ein. Für ein “Gutes Leben für Alle” – mit menschenwürdigen Arbeitbedingungen und einem angemessenen und ausreichendem Lebensunterhalt, der Perspektiven vor Ort ermöglicht. Wir denken, wie der Faire Handel auch, Menschenrechte, Demokratie und Gerechtigkeit zusammen und treten für eine weltoffene und solidarische Gesellschaft ein.

Um dies zu stärken und langfristig zu sichern, braucht es eine starke solidarische Zivilgesellschaft, die nicht den lauten Populist*innen weltweit das Feld überlässt. Wir brauchen zudem Unternehmen, die ihre Verantwortung für Umwelt und Menschrechte ernst nehmen, und zukunftsfähig-nachhaltig produzieren und handeln. Und wir brauchen Politiker*innen, die politische Rahmenbedingungen für verantwortungsvolle Konsument*innen und zukunftsfähige Unternehmen schaffen.

Mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 lautet die Botschaft der FairHandels-Bewegung in Deutschland, zu der wir uns auch zählen: #WirWählenFair.

Das Forum Fairer Handel hat dazu ein Forderungspapier an die zukünftige Bundesregierung verfasst, das wir alle prima nutzen können, um mit den lokalen Bewerber*innen für den neuen Bundestag ins Gespräch zu kommen.

Ermutigen wir sie, sich gerade angesichts der alamierenden politischen Großwetterlage für eine weltoffene und solidarische Gesellschaft zu positionieren, die Menschenrechte und unsere Demokratie schützt und eine nachhaltige Entwicklung ins Zentrum ihres Handel(n)s stellt. 

Die vier Kernforderungen sind:

  1. Konzernmacht beschränken und Produzent*innen stärken!
  2. Starke Regelwerke für faire Wertschöpfungsketten schaffen!
  3. Stärkung der gemeinwohlorientierten Wirtschaft vorantreiben!
  4. Agrarökologie und bäuerliche Landwirtschaft weltweit stärken!

DEN NORDEN FAIRÄNDERN

18. NOVEMBER 2024 I Die Vereinsgeschichte

Marco Klemmt

Wir wollen dazu beitragen, Armut und Ungerechtigkeiten in der Welt zu beseitigen. Der Schlüssel liegt für uns in zukunfsfähigem Wirtschaften und Fairem Handel(n). Dazu gehören nachhaltige Produktions-, Handels- und Konsumweisen, die zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele und der Menschenrechte weltweit beitragen, allen Menschen ein gutes Leben ermöglichen und dabei die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren. Dazu braucht es eine engagierte Zivilgesellschaft, innovative Unternehmen und eine mutige Politik, die andere Rahmenbedingungen setzen will. Global. Europa- und bundesweit. Aber natürlich auch hier bei uns in Schleswig-Holstein.

Gegründet im November 2010 als gemeinnütziger Förderverein des Weltladens Heide setzten wir in den ersten Jahren zunächst eine entsprechende Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in der „Marktstadt im Nordseewind“ um. Etwa zu den jährlichen Aktionstagen „Weltladen-Tag“ oder „Faire Woche“. Zu dieser Zeit bestand der Verein ausschließlich aus den ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen des Weltladens.

Das Jahr 2013 hat unsere Art und Weise, uns zu engagieren nachhaltig stark verändert, und wirkt bis heute nach. Zum einen waren wir das erste Mal Träger einer landesweiten Kampagne. Mit „10% kann jedeR“ wollten wir Menschen motivieren, einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Lebensweise zu leisten. Zum anderen startete in diesem Jahr das bundesweite Eine Welt-Promotor*innen-Programm. Wir waren einer der ersten Einsatzorte in Schleswig-Holstein und sind wirklich stolz darauf, dass wir es als einziger auch noch bis heute sind.

Durch den ersten Fachpromotor für faire Beschaffung wurde aus dem Einsatzort Heide das Einsatzgebiet Schleswig-Holstein. Denn die Fachpromotor*innen (heute für zukunftsfähiges Wirtschaften) sollten landesweit Impulse setzen. In unserem Falle bedeutete dies vor allem: einerseits die Initiative „Fairtrade-Towns“ auch in Schleswig-Holstein mit Leben zu füllen und andererseits die Menschen, die im Bereich der öffentlichen Beschaffung tätig sind, im Rahmen der Nachhaltigkeitsdebatte auch für die sozialen und globalen Aspekte zu sensibilisieren.

Ein wichtiges Ergebnis dieser Arbeit sind die vielen, neu zertifizierten Fairtrade-Towns, von denen unsere Fachpromotor*innen einige mit auf den Weg gebracht haben sowie die Etablierung eines jährlichen landesweiten Netzwerktreffens der fairen Kommunen. Auch die Beschaffer*innen und andere Engagierte treffen sich mittlerweile ebenfalls seit über 10 Jahren, um sich auszutauschen und von neuen Ideen und Produkt(linien) für eine faire und nachhaltige Beschaffung zu hören. Organisiert vom BEI und uns in Kooperation mit dem Ministerium Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN), der Regionalen Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien Nord (RENN.Nord) sowie seit 2019 mit dem Kompetenzzentrum für Nachhaltige Beschaffung und Vergabe (KNBV).

Anfang 2019 haben wir die Anstellungsträgerschaft für die Fachpromotor*innen übernommen. Dies war ein wirklich großer Meilenstein für unseren Verein und führte zunächst zu neuen und großen Herausforderungen für den ehrenamtlichen Vorstand – waren sie doch plötzlich nicht nur Engagierte, sondern zugleich auch noch Arbeitgeber*innen. Aber so konnten wir unsere Arbeit verstetigen.

Wir haben uns Dank unserer verschiedenen Fachpromotor*innen von einem lokal aktiven Fair-Handels-Verein zu einem landesweiten Ansprechpartner für zukunftsfähiges Wirtschaften entwickelt. Zusammen mit dem BEI beraten, begleiten, initiieren und gestalten wir Prozesse auf Landes- und Bundesebene (etwa bei der Weiterentwicklung des Vergaberechts, dem Lieferkettengesetz). Organisiert im BEI stehen wir auch über die Landesgrenzen hinaus im Austausch mit anderen entwicklungspolitischen Akteuren, insbesondere auch über den bundesweiten Zusammenschluss der entwicklungspolitischen Landesnetzwerke, die agl.

Für uns ist dies eine spannende Arbeit, da wir Impulse aus der Region aufgreifen und umgekehrt bundesweite Aktionen auf die lokale Ebene rückkoppeln können. Wie etwa bei der Initiative „FaireKITA“. Die Idee entstand in Nordrhein-Westfalen, fand Zuspruch in anderen Bundesländer. Seit 2022 zeichnen wir in Kooperation mit dem BEI engagierte Kitas in Schleswig-Holstein aus. Für uns liegt der Reiz in diesem Konzept darin, dass es nicht nur darum geht, Kindern „fair von Anfang an“ mit auf ihren Weg zu geben, sondern vor allem auch die Kita in Gänze (sprich: Erzieher*innen, Köch*innen und auch die Eltern) mit an Bord zu nehmen. Neben der Beschaffung liegt der Fokus ganz klar auf Globalem Lernen zum Fairen Handel. Interessierten Kitas bieten wir neben Beratung auch pädagogisches Material zum Ausleihen an. Etwa unsere „Bildungs-Büddel“ zu verschiedenen Fair-Handels-Produkten.

Oder wie bei der weltweiten Initiative „Fairtrade-Towns“. Faire Kommune sind für uns ein guter Ansprechpartner, um neben dem Fair-Handels-Gedanken auch andere (handels-, wirtschafts- und gesellschafts-) politische Anliegen einer nachhaltigen Entwicklung kommunal anzugehen. Wir engagieren uns daher lokal in Meldorf und Heide in den dortigen Fairtrade-Town Steuerungsgruppen und unterstützen auch die anderen Fairtrade-Gemeinden an der Westküste punktuell. Zudem vernetzen wir die Fair-Handels-Engagierten an der Westküste und sind dabei immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, den Fairen Handel noch sicht- und erlebbarer zu machen.

Bei unserem Engagement bauen wir Brücken zwischen Akteuren, die bisher noch nicht in Kontakt zueinander standen, bringen Impulse in auch für uns neue Zielgruppen ein und fördern deren Zusammenarbeit untereinander und mit uns.

In den letzten Jahren haben wir uns mit einer ganz besonderen Zielgruppe beschäftigt: lokaler Tourismus in globaler Verantwortung. Wir wollen dazu beitragen, dass fair gehandelte Produkte auch im inländischen lokalen Tourismus verstärkt genutzt werden und integraler Bestandteil von nachhaltigem Tourismus sind. Wir arbeiten daher mit Verbänden wie der IHK ebenso zusammen wie mit der Tourismusagentur Schleswig-Holstein, lokalen Tourismusorganisationen und einzelnen Unternehmen der Touristikbranche. Denn für uns ist eine wahrhaft nachhaltige Entwicklung nur mit der Berücksichtigung eines fairen Handels erreichbar. Schleswig-Holstein als einer der Tourismus-Hotspots in Deutschland kann da eine Vorreiterrolle einnehmen.

Um den Fairen Handel an der Westküste auch bei Konsument*innen sichtbarer zu machen, haben wir in 2024 die Plattform „fair am meer.“ gestartet. Online soll sie sich als Anlaufstelle für die Aktivitäten rund um den Fairen Handel an der Westküste etablieren. Vor Ort wollen wir mit „fair am meer.“ gemeinsam mit den Fairtrade-Towns, den lokalen Tourismusorganisationen und anderen Engagierten auch außerhalb der fairen Kommunen faire Events umsetzen – für Einheimische und Tourist*innen.

Gerade im ländlich geprägten Dithmarschen und Nordfriesland möchten wir neue Wege in der entwicklungspolitischen Arbeit gehen. Um unsere Themen auch hier bestmöglichst in die Bevölkerung zu transportieren, organisieren wir mehrmals im Jahr öffentliche Events. Unsere Erfahrung hat uns gelehrt, dass es sehr spannend sein kann, auch da hin zu gehen, wo die Menschen bereits sind – und nicht unbedingt was Eigenes, Neues zu kreieren. Wir gehen in bestehende, vermeintlich themenfremde Netzwerke, wir nutzen gesellige Anlässe wie Stadtradeln, Sportevents.

Die Welt ist im Wandel. Angesichts der großer globalen Krisen wie dem Klimawandel, der immer weiter auseinanderklaffenden Schere zwischen Arm und Reich, dem Verlust der Artenvielfalt und den Kriegen und gewaltsamen Konflikten oder dem politischen Rechtsruck ziehen sich viele Menschen immer mehr ins private zurück. Oft mit einem Gefühl der Machtlosigkeit.

Auch unser Verein hat sich gewandelt. Wir haben uns nicht nur professioneller aufgestellt und werden als kompetenter Partner wahrgenommen, heute sind wir nicht mehr nur auf lokaler und regionaler Ebene tätig, sondern auch verstärkt landesweit. Und manchmal vertreten wir die „faire Stimme“ Schleswig-Holsteins auch bundesweit. Wir vernetzen uns hier im Land und wollen damit auch ein Zeichen gegen die vermeintliche Machtlosigkeit setzen.

Denn: Wir haben nur diese eine Welt und wir werden uns auch in Zukunft für einen fairen Handel, eine faire Beschaffung und ein zukunftsfähiges Wirtschaften einsetzen. Für ein anderes Produzieren, Handeln & Konsumieren: fair. zukunftsfähig. nachhaltig.

Wer mehr über unsere Arbeit erfahren möchte:

Website: www.eine-welt-im-blick.de

Newsletter: eine-welt-im-blick.de/informieren/newsletter/

instagram: eineweltimblick

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Druckfrisch: Dokumentation vom landesweiten Treffen der Fairtrade-Towns

21. Januar 2025 I Zum Nachlesen

Treffen der Fairtrade-Towns Schleswig-Holstein
Dokumentation

Druckfrisch: Dokumentation vom landesweiten Treffen der Fairtrade-Towns

Zusammen mit der Hauptstadt des Fairen Handels 2023 haben wir gerufen – und 19 Fairtrade-Towns sind an die Nordsee nach St. Peter-Ording gekommen. Das hat uns sehr gefreut, denn damit waren wieder einmal mehr als 50% der fairen Kommunen Schleswig-Holsteins anwesend.

Knapp 50 Teilnehmerinnen konnten wir begrüßen. Unten ihnen erfreulicherweise zahlreiche Vertreterinnen nicht nur des Fairen Kreis Nordfriesland, sondern auch aller Fairtrade Towns aus dem nordwestlichsten Kreis Schleswig-Holstein.

Stadt und Kreis nutzen die Gelegenheit, um das Engagement für mehr Fairness im Welthalndel zu würdigen. Wer auch nur ein Fünkchen Gerechtigkeit in sich trage, so Boy Jöns, müsse erkennen, dass der Handel immer gößer, immer globaler und ungerechter geworden ist. Als faire Hauptstadt und zugleich Touristenhotspot mit über 2,7 Millionen Gästen pro Jahr solle und müsse St. Peter-Ording seinen Gästen viel faires mit auf dem Weg nach Hause geben und so weit in die Repubklik hinein wirken, ist der Bürgervorsteher der Gemeinde St. Peter Ording überzeugt. Den nachmittäglichen Part läutete die Vize-Landrätin Dr. Tordis Batscheider mit ihrem Grußwort ein.

In den Workshops ging es zum einen darum, zu schauen, wie es St. Peter-Ording geschafft hat, Hautpstadt des Fairen Handels zu werden und welche Anregungen sie anderen Städten mit auf ihren Weg geben können.

Für den Aufreger des Tages sorgte bereits am Vormittag Evelyn Bahn von INKOTA mit ihrem Impulsvortrag zu Kakao. Mit ihrem Vortrag brachten sie uns als Kakao-Expertin zunächst einmal auf den neuesten Stand in Sachen Anbau und Handel von Kakao. Ihre provokative These, dass Fairtrade keine fairen Preise zahle, da diese nicht existenzsichernd seien, sorgte für einige Unruhe und Diskussionsbedarf im Publikum. Diesem Bedarf wollen wir gerecht werden und planen für Anfang des neuen Jahres ein Online-Treffen, in dem wir dieser wichtigen Frage vertiefend nachgehen werden.

In der Zwischenzeit hat Fairtrade Deutschland reagiert und ein mehrseitiges Statement unter dem Titel “Wirkung von Fairtrade jenseits der Preissetzung” veröffentlicht, welches wir hier ebenfalls zum Herunterladen zur Verfügung stellen.

Natursteine auf Friedhöfen zukünftig ohne Kinderarbeit – aber…

12. Dezember 2024 I Getrübe Freude

Natursteine auf Friedhöfen zukünftig ohne Kinderarbeit – aber…

Heute nachmittag hat der Landtag Schleswig-Holstein beschlossen, dass in Zukunft keine Natursteine aus Kinderarbeit mehr auf Friedhöfen in Schleswig-Holstein verwendet werden dürfen.

Das Verbot bezieht sich dabei nicht nur auf Grabsteine sondern auf Naturstein-elemente aller Art. Das Land setzt nun konsequent auf anerkannte Zertifizierungen und unabhängige Kontrollen. Das begrüßen wir natürlich!

„Allerdings werde eine alleinige Konzentration auf die Vermei-dung ausbeuterischer Kinder-arbeit der Problemlage in der Branche nicht gerecht. Auch die Arbeitsbedingungen für er-wachsene Arbeiter*innen sind in wichtigen Herkunftsländern wie China und Indien alles andere als akzeptabel. Die Erfahrung hat gezeigt, dass allein ein Verbot von ausbeu-terischer Kinderarbeit oftmals nur zu einer Verlagerung von Kinderarbeit in andere Sektoren führt, wenn nicht die Erwachse-nen ein Einkommen erzielen, das die Grundversorgung der Familie sicherstellt.“

Antje Edler,
Fachpromotorin für zukunftsfähiges Wirtschaften

Bestattungsgesetz Schleswig-Holstein Kinderarbeit Natursteine Grabsteine

Dies hatte unser Landesverband Bündnis Eine Welt in seiner Stellungnahme zum Gesetzesentwurf, an der wir intensiv mitgewirkt haben, deutlich gefordert.

Zudem haben wir auf die nachweisliche Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen bei Natursteinen – insbesondere die zum Arbeits- und Gesundheitsschutz und zum Verbot von Zwangsarbeit – und auf eine Verpflichtung zur schritt-weisen Einhaltung weiterer Arbeits- und Sozialstandard hingewiesen. Leider wurden diese Punkte nicht mit in das Bestattungsgesetz aufgenommen.

Für uns heißt das: wir werden weiter am Ball bleiben und auf dieses Manko im Gesetz hinweisen. Und als Verbraucher*innen müssen wir beim Einkauf weiterhin die Augen aufhalten. Eine gute Orientierung für den Kauf von Grabsteinen und anderen Natursteinen bietet der “Kompass Nachhaltigkeit”, der Gütesiegel benennt, die die von uns und vielen anderen NGOs geforderten Standards bereits einhalten.