Am 30.1.23 haben wir in Heide Expert*innen aus zwei Welten zusammengebracht: für Fairen Handel und aus der Tourismusbranche.
Im Rahmen unseres Fachtages “Tourismus in Schleswig-Holstein: lokal mit globaler Verantwortung” sprachen wir über Ambitionen am Standort Schleswig-Holstein und über bestehende Konzepte für lokalen Tourismus mit globaler Verantwortung, z. B. aus Fairtrade Towns. Die Präsentationen der Impulsgeber*innen finden Sie hier.
Lebensmittel, Textilien, IT, Mobiliar, Merchandise – der Tourismus in Schleswig-Holstein hat eine globale Lieferkette. Damit eröffnen sich konkrete Chancen, positiv auf hochaktuelle Themen Einfluss zu nehmen: Klimaschutz, Menschenrechte, die Bewahrung von Umwelt und Biodiversität.
Deshalb wollen wir fragen: Wie können wir an zwei Küsten und dazwischen auf eine nachhaltige Zukunft der Branche hinwirken? Wie kann ein weltoffener lokaler Tourismus teilhaben an einer fairen globalen Entwicklung? Mit welchen Erwartungen begegnen uns Gäste, Fachkräfte und Geschäftspartner*innen heute und in Zukunft?
Wir haben gestern erstmalig eine FaireKITA Schleswig-Holstein ausgezeichnet: das Familienzentrum Regenbogen in der Fairtrade-Stadt Geesthacht! Faire Schultüte, faires Frühstück und Fairer Handel beim Sommerfest – wirklich toll, wie das Familienzentrum Fairen Handel und globale Gerechtigkeit in ihren Kita-Alltag integriert! Zur Titelverleihung gab´s vom Bürgermeister der Fairtrade-Stadt Geesthacht, Olaf Schulze, Sprechpuppen, die auf die Namen Fairdinand und Jennifair getauft wurden. Kinder der Einrichtung sangen den FaireKITA-Song und brachten es damit auf den Punkt: “Fair ist gar nicht schwer!”.
Nach der Kita Wunderwesen in Rendsburg, die bereits vor drei Jahren noch durch die Metropolregion Ruhr ausgezeichnet wurde, ist das Familienzentrum Regenbogen die zweite FaireKITA in Schleswig-Holstein. Wir freuen uns auf weitere Bewerbungen engagierter Kita-Teams!
Mehr über die FaireKITA Schleswig-Holstein gibt´s hier.
Wir haben Best Practice Beispiele aus Schleswig-Holsteins Fairtrade-Towns gesammelt und zeigen, wie vielfältig das Engagement für Fairen Handel vor Ort ist. Die einzelnen Bannermotive können Sie sich hier anschauen.
Sie eignet sich sowohl für Fairtrade-Towns, die vor Ort weitere Unterstützer*innen suchen, als auch für Orte, die sich erst auf den Weg machen wollen. Und natürlich für alle Events, wo möglichst viele Menschen aus unterschiedlichen Teilen Schleswig-Holsteins zusammenkommen.
Sie haben einen tollen Anlass oder einen Ort, wo Sie sie zeigen möchten?
Prima! Denn die Ausstellung kann bei uns ausgeliehen werden!
Infos zur Ausstellung
Umfang: 16 Textilbanner (auch zweiseitig einsetzbar) mit Ösen
Aufhängung: durch die Ösen können die Banner sehr flexibel aufgehängt werden
Die Dokumentation von unserem Fairtrade-Town-Vernetzungstreffen am 29.4.22 auf der Go Grøøn-Messe in Lübeck ist fetig!
Neben dem Austausch und der persönlichen Vernetzung haben wir gemeinsam das Engagement der Fairtrade-Towns auf der Messe sichtbar gemacht und zum Mitmachen motiviert. Auch die Dokumentation bietet Anregungen und Impressionen. Hier geht´s zum Download.
Das Treffen in Lübeck war das erste Präsenstreffen seit Ausbruch der Coronakrise. Zuvor trafen sich die Fairtrade-Towns letztmalig im November 2019 in Kaltenkirchen. Die Dokumentation davon steht hier zum Herunterladen bereit.
In dieser Ausgabe des Magazins Zukunft Global des Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein (BEI) dreht sich alles um das vielfältige Engagement für Fairen Handel bei uns im echten Norden. Dabei setzen die Fairtrade-Towns ganz unterschiedliche Schwerpunkte, sei es: faire Beschaffung, das Einsetzen für ein Lieferkettengesetz, lokale Beiträge zur Umsetzung der SDGs oder das Fördern des Globalen Lernens an Schulen. Das Magazin macht Lust zum Mitmachen und Nachahmen. Download auf www.zukunft.global und Bestellung der Printausgabe beim BEI.
Gemeinsam mit Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat präsentierten heute die Mitglieder der Fairtrade-Town Steuerungsgruppe das neue Banner, das demnächst in der Fußgängerzone über der Süderstraße auf die Faire Woche aufmerksam machen wird.
Dieses Jahr findet die bundesweite Faire Woche unter dem Motto “Zukunft fair gestalten” statt. Wir beteiligen uns in den Fairtrade Towns Heide und Meldorf mit mehreren Veranstaltungen.
In dem Dokumentarfilm von Marc Bauder äußern sich sechs Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen zum Fortbestand der Menschheit und des Planeten Erde und unserer Gesellschaft in der Zukunft.
Auch Heide macht mit bei “SH spielt fair.”, der landesweiten Kampagne für mehr Fairness in der globalen Produktin von Sportbällen. Zum Auftakt finden im Rahmen der Fairen Woche zwei offene Fußballturniere statt, an denen wir mitwirken:
21.09.
15.30-17.30 Uhr
1. offene Fußball-Turnier mit fairen Bällen für 13- 16-jährige Jungen und Mädchen
Kunstrasenplatz auf dem Gelände des Heider SV, Meldorfer Starße
in Zusammenarbeit mit der Aktion "Sport gegen Gewalt" und dem Heider SV
22.09.
16-18 Uhr
1. offene Indoor- Fußball-Turnier mit fairen Bällen für 13- 16-jährige Jungen und Mädchen
Helmut-Lanzke-Halle an der St.-Georg-Schule Heide, Bürgermeister-Vehrs-Straße 13-15
in Zusammenarbeit mit der Aktion "Sport gegen Gewalt" und dem Heider SV
Vortrag „Fairness beginnt vor dem Anpfiff – Menschenrechte in der globalen Produktion von Sportbällen“
Donnerstag, 23. September 21 19:00 Uhr Traumausstatter, Süderstraße 9, Meldorf Referent: Marco Klemmt, unser Fachpromotor für zukunftsfähiges Wirtschaften
Im Sport wird Fairness groß geschrieben. Dennoch werden , egal ob Fuß-, Hand- oder Volleyball, die meisten Sportbälle, mit denen in Schulen und Sportvereinen gespielt wird, weiterhin in Fabriken und Nähzentren in sogenannten Niedriglohnländer Asiens, vor allem in Pakistan, gefertigt. Oft unter menschenunwürdigen Bedingungen. Ist das Fairplay?
Ein High-Light der Fairen Woche in Heide wird die von uns organiserte Multivisions-show „Weltreise zu Fair Trade Produzenten, Naturwundern & Heiligtümern“ sein, die am Freitag, den 18. September, im Stadttheater stattfinden wird.
Mit wunderschönen Fotos auf Großleinwand, inspirierenden Erzählungen und stimmungsvoller Musik nehmen Jutta Ulmer und Michael Wolfsteiner die Zuschauer*innen ebenfalls mit auf eine außergewöhnliche Reise um unseren Planeten: In Ghana, Israel, Palästina, Sri Lanka, Nepal und Ecuador besuchten die beiden Foto-journalisten imposante Heiligtümer der fünf Weltreligionen und beeindruckende Naturlandschaften.
Sie halfen bei der Kakao-, Tee- und Bananenernte mit, lernten wie beduinische Webwaren sowie Papier aus Elefantenkot und hergestellt werden und erhielten auf diese Weise überall einzigartige Einblicke ins Leben von Fair-Trade-Produzenten.
Die knapp 105 minütige Multivisionsshow ist nicht weniger als eine Liebeserklärung an unseren Planeten. Sie macht Mut, sich für eine gerechtere, friedlichere und menschlichere Welt zu engagieren.
Beginn: 19.00 Uhr Eintritt: je nach eigenem Ermessen
Auch in 2020 organisieren wieder Fair Handels-Engagierte in ganz Deutschland die “Faire Woche”. In Schleswig-Holstein beteiligen sich mehr als 20 Orte, darunter auch die Hallig Hooge und Burg auf Fehmarn, zwei Wochen lang mit verschiedensten Veranstaltungen an der Aktionswoche zum Fairen Handel. Unter dem Motto “Fair statt mehr” bieten sie die Möglichkeit, sich gemeinsam zu fragen, wie Produktions- und Konsummuster aussehen müssen, damit sie nicht zu Lasten von Mensch, Tieren und Umwelt gehen. Was kann der Faire Handel dabei leisten und was vor allem jede*r einzelne von uns dazu beitragen kann. “Ich finde es beeindruckend, wie viele interessante Angebote gerade in diesen schwierigen Corona-Zeiten unsere Mitglieder, aber auch Fairtrade Towns und andere Fair Handels-Enagierte vielerorts auf die Beine gestellt haben!”, sagt Marco Klemmt, unser Fachpromotor für zukunftsfähiges Wirtschaften. “Ich wünsche allen Veranstaltungen daher viel Zuspruch und den Besucher*innen spannende und anregende Unterhaltung!”
Das komplette Programm für Heide befindet sich hier. Termine für die übrige Westküste hier.
“Bio, regional und fair zusammen denken!” Landesweite Fachtagung der Fairtrade-Towns in Schleswig-Holstein
Am Mittwoch, den 6. November 2019, fand in Kaltenkirchen die von uns in Zusammenarbeit mit der Fairtrade-Town Steuerungsgruppe Kaltenkirchen organisierte Fachtagung „Faire Kommune in Schleswig-Holstein“ statt. Hanno Krause, der Bürgermeister der Stadt Kaltenkirchen begrüßte im Bürgerhaus neben bürgermeisterlichen Amts-kolleg*innen und engagierten Verwaltungsangestellten auch zahlreiche Akteure der Zivilgesellschaft, unter ihnen Mitarbeiter*innen von Weltläden.
Insgesamt fast 50 Vertreter*innen von 16 „Fairtrade-Towns“ und solchen, die es werden wollen, diskutierten an-schließend einen Tag lang angeregt verschiedene Aspekte, wie kommunales Engagement zu mehr globaler Gerechtigkeit beitragen kann.
Ein Schwerpunkt der bereits zum sechsten Male ausgetragenen Fachtagung war die Frage, wie die Bereiche „fair“, „bio“ und „regional“ beim Anbau und der Herstellung von Lebensmitteln im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zusammen gedacht werden können. Denn auch wenn es auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten. Die verschiedenen Organisationen, die sich in unterschiedlichen Bereichen engagieren, einen die gleichen Ziele: Landwirtinnen und Landwirten ein ausreichendes, existenzsicherndes Einkommen sichern, die regionale Wirtschaft stärken sowie Unternehmen, die umwelt- und tiergerecht produzieren. Im Globalen Süden wie auch im Globalen Norden. Die Konsument*innen stehen dabei aber oft vor der Wahl der Gewichtung ihrer Kaufmotivation: Regionalität stärken versus Einkommens- und Entwicklungsmöglichkeiten fördern. Das ist beim Honig wahrlich nicht einfach. Letztendlich waren sich die Teilnehmer*innen darin einig, regionale Produkte gegenüber fair produzierten zu bevorzugen. Kaffee, Tee, Orangensaft, Reis, Kakao und andere „exotischen“ Produkten sollten ihrerseits möglichst aus Fairem Handel kommen.
Globale Unternehmensverantwortung
Ein weiterer Schwerpunkt war die Frage der Unternehmensverantwortung. Dazu gehört die Achtung von Menschenrechten und die Vermeidung von Umweltzerstörung – auch im Ausland. Gerade Kommunen haben über ihre öffentliche Beschaffung einen großen Einfluss auf die Arbeits- und Umweltbedingungen, unter denen die von ihnen genutzten Produkte hergestellt werden. Da Unternehmen in der überwiegenden Mehrheit ihrer globalen Verantwortung aber nicht freiwillig nachkommen, braucht es ein Lieferkettengesetz. Ein Gesetz, nach dem Unternehmen, die Schäden an Mensch und Umwelt in ihren Lieferketten verursachen oder in Kauf nehmen, haftbar gemacht werden können. Um dies zu erreichen, startete im Herbst die bundesweite Kampagne „Initiative Lieferkettengesetz“, die auf der Tagung ausführlich präsentiert und diskutiert wurde. (Nähere Infos hierzu: www.lieferkettengesetz.de).
Weg mit dem Wegwerfbechern
In einem dritten Workshop erfuhren die Teilnehmer*innen viel Interessantes, wie auf lokaler Ebene dem immensen Verbrauch von Einweg-Getränkebechern begegnet werden kann. Und ein Handeln tut Not: Alle 10 Minuten landen allein in Deutschland 50.000 Coffee-to-go-Becher im Müll. Unter dem Motto „Müllfrei am Strand genießen“ hat so beispielsweise Fehmarn mit dem Aufbau eines Mehrwegsystems für ökologisch nachhaltiges Geschirr in der strandnahen Gastronomie ein inselweites Pilotprojekt gestartet.
Um Cafés, Restaurants und den Handel in der eigenen Stadt überzeugen zu können, fair gehandelte Produkte einzuführen, gab es in einem weiteren Workshop viele Tipps im Umgang mit dieser eher schwierigen Zielgruppe im Rahmen des Anerkennungsprozesses zur Fairtrade-Town . Doch die Mühen lohnen sich: sind sie erst einmal überzeugt, bleiben die meisten Gastronomiebetrieb auch dabei.
Die Tagung ist Teil des bundesweiten Eine Welt-Promotor*innen Programms, welches in Schleswig-Holstein vom Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI) getragen wird. Gefördert wurde sie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), dem schleswig-holsteinischen Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, von Fairtrade Deutschland sowie der Gerd Grot-Grell Stiftung.
Weitere Informationen und Kontakt: Eine Welt im Blick e.V., Speichergasse 6, 25746 Heide Marco Klemmt, Fachpromotor für zukunftsfähiges Wirtschaften Mail: marco.klemmt@eine-welt-im-blick.de Tel.: 0481. 78 777 461