75 Organisationen und Institutionen hat die Landtagsfraktion der SPD eingeladen bis Ende November zu ihrem Antrag “Lieferkettengesetz jetzt!”, der im Umwelt- und Agrarausschuß behandelt wird, schriftlich eine Stellungnahme abzugeben. Auch wir wurden angefragt.
Kommt es oder kommt es nicht? Und wenn ja, wie sieht es aus? Wird das Lieferkettengesetz der große Wurf in Richtung mehr Unternehmensverantwortung? Werden Menschenrechte sowie Umweltstandards in Zukunft eine größere Rolle in den globalen Lieferketten spielen?
Nicht nur auf Bundesebene wird darüber heftig diskutiert. In Schleswig-Holstein sind wir Teil der landesweiten Steuerungsgruppe “Initiative Lieferkettengesetz”, um gemeinsam mit dem Bündnis Eine Welt (BEI e.V.), Brot für die Welt, der Nordkirche, attac Kiel, der Clean Clothes Campaign, DGB Nord und BUND Schleswig-Holstein Politiker*innen, Unternehmer*innen und die Bevölkerung anzusprechen und von der Notwendigkeit eines gesetzlichen Rahmens zu überzeugen.
Auch den Landtag hat das Thema mittlerweile erreicht. Um mit einer starken Stimme auf die Anfrage der Landtagsfraktion der SPD zu antworten, arbeitet daher unsere Fachpromotorin für zukunftsfähiges Wirtschaften, Antje Edler, zurzeit gemeinsam mit unseren Bündnispartner aus der Steuerungsgruppe an der schriftlichen Stellungnahme, die nach Fertigstellung Ende November auch auf unserer Website abrufbar sein wird.
Du möchtest die Stellungnahme nicht verpassen? Dann schicke uns eine Mail und wir informieren dich sobald sie online ist.
Ausstellung zur Achtung von Menschenrechten und Umweltstandards in globalen Lieferketten
Nach Meldorf nun Heide. Von Sonntag, 20. September, bis Samstag, 26. September, zeigen wir im Rahmen derbundesweiten Aktionstage“FAIRE WOCHE” die Ausstellung „Schafft Recht und Gerechtigkeit“ in der Heider Innenstadt. In den Schaufenstern von fünf mitmachenden Geschäften ist sie so rund um die Uhr geöffnet – und kann so auch in Corona-Zeiten bequem und risikolos angeschaut werden.
Die Ausstellung gibt Einblicke in Menschenrechtsverstöße und Umweltschäden in den Lieferketten unserer Alltagsprodukte, zeigt Veränderungsmöglichkeiten durch ein Lieferkettengesetz auf und weist auf die bundesweite Initiative Lieferkettengesetz hin.
Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 26. September, um 11 Uhr mit einem speziellen „Stationen“-Gottesdienst. Pastorin Luise Jarck-Albers von der Kirchengemeinde Heide wird, beginnend mit der ersten Station an der Touristik-Information, alle Tafeln anlaufen und in ihren Gottesdienst einbinden. Treffpunkt ist vor der St. Jürgen Kirche.
Die Stationen befinden sich in folgenden Geschäften: Touristik-Information, Südermarkt Buchladen “Erlesenes”, Süderstraße Brücke Schleswig-Holstein, Süderstraße Reisebüro Holiday Land, Süderstraße Weltladen Heide, Speichergasse
Wir zeigen die Ausstellung zusammen mit der Ökumenischen Arbeitsstelle Dithmarschen und in Kooperation mit lokalen Partnern. In Heide sind dies: der Weltladen Heide und die ev. Kirchengemeinde Heide. Nach Heide ist die Ausstellung noch in Husum (27.09.-04.10.) und abschließend in Wesselburen (5.-19.10.) zu sehen.
Ein High-Light der Fairen Woche in Heide wird die von uns organiserte Multivisions-show „Weltreise zu Fair Trade Produzenten, Naturwundern & Heiligtümern“ sein, die am Freitag, den 18. September, im Stadttheater stattfinden wird.
Mit wunderschönen Fotos auf Großleinwand, inspirierenden Erzählungen und stimmungsvoller Musik nehmen Jutta Ulmer und Michael Wolfsteiner die Zuschauer*innen ebenfalls mit auf eine außergewöhnliche Reise um unseren Planeten: In Ghana, Israel, Palästina, Sri Lanka, Nepal und Ecuador besuchten die beiden Foto-journalisten imposante Heiligtümer der fünf Weltreligionen und beeindruckende Naturlandschaften.
Sie halfen bei der Kakao-, Tee- und Bananenernte mit, lernten wie beduinische Webwaren sowie Papier aus Elefantenkot und hergestellt werden und erhielten auf diese Weise überall einzigartige Einblicke ins Leben von Fair-Trade-Produzenten.
Die knapp 105 minütige Multivisionsshow ist nicht weniger als eine Liebeserklärung an unseren Planeten. Sie macht Mut, sich für eine gerechtere, friedlichere und menschlichere Welt zu engagieren.
Beginn: 19.00 Uhr Eintritt: je nach eigenem Ermessen
Auch in 2020 organisieren wieder Fair Handels-Engagierte in ganz Deutschland die “Faire Woche”. In Schleswig-Holstein beteiligen sich mehr als 20 Orte, darunter auch die Hallig Hooge und Burg auf Fehmarn, zwei Wochen lang mit verschiedensten Veranstaltungen an der Aktionswoche zum Fairen Handel. Unter dem Motto “Fair statt mehr” bieten sie die Möglichkeit, sich gemeinsam zu fragen, wie Produktions- und Konsummuster aussehen müssen, damit sie nicht zu Lasten von Mensch, Tieren und Umwelt gehen. Was kann der Faire Handel dabei leisten und was vor allem jede*r einzelne von uns dazu beitragen kann. “Ich finde es beeindruckend, wie viele interessante Angebote gerade in diesen schwierigen Corona-Zeiten unsere Mitglieder, aber auch Fairtrade Towns und andere Fair Handels-Enagierte vielerorts auf die Beine gestellt haben!”, sagt Marco Klemmt, unser Fachpromotor für zukunftsfähiges Wirtschaften. “Ich wünsche allen Veranstaltungen daher viel Zuspruch und den Besucher*innen spannende und anregende Unterhaltung!”
Das komplette Programm für Heide befindet sich hier. Termine für die übrige Westküste hier.
Ausstellung zur Achtung von Menschenrechten und Umweltstandards in globalen Lieferketten
Die Ausstellung „Schafft Recht und Gerechtigkeit“ richtet sich an Kirchengemeinden und kirchliche Gruppen, die sich in der Initiative Lieferkettengesetz für einen gesetzlichen Rahmen zur Achtung von Menschenrechten und Umweltstandards engagieren möchten. Sie gibt Einblicke in Menschenrechtsverstöße und Umweltschäden in den Lieferketten unserer Alltagsprodukte, zeigt Veränderungsmöglichkeiten durch ein Lieferkettengesetz auf und weist auf die bundesweite Initiative Lieferkettengesetz hin.
Zusammen mit der Ökumenischen Arbeitsstelle Dithmarschen und in Kooperation mit lokalen Partnern zeigen wir diese Ausstellung vom 11. September bis zum 19. Oktober in 4 Städten an der Westküste: beginnend in Meldorf, dann in Heide und Husum und abschließend in Wesselburen.
Eine besondere Kombination bietet der Sonntag, 20. September, in Heide. Hier wird die Ausstellung in den Schaufenstern von insgesamt sechs Geschäften in der Süderstraße und der Speichergasse gezeigt. Im Rahmen der Eröffnung wird es am Sonntag um 9.30 Uhr einen speziellen „Stationen“-Gottesdienst mit der Pastorin Luise Jarck-Albers von der Kirchengemeinde Heide geben: beginnend mit der ersten Station an der Touristik-Information, werden gemeinsam alle Tafeln angelaufen und in den Gottesdienst eingebunden.
Alle Termine auf einen Blick: 14. – 19. 9. Meldorf – Dom 20. – 26.9. Heide – Süderstraße / Speichergasse 27.9. – 4.10. Husum – Marienkirche 5. – 19. 10. Wesselburen – St. Bartholomäuskirche
Am kommenden Samstag, den 9. Mai 2020, ist es mal wieder so weit: es ist Weltladen Tag – oder global gesprochen: World Fair Trade Day. Mit kreativen Aktionen werden bundesweit Weltläden einen effektiven Schutz von Mensch und Umwelt in globalen Lieferketten fordern. Der Faire Handel darf nicht länger die Ausnahme bleiben: Daher setzen sie sich im Bündnis mit 90 weiteren Organisationen für ein Lieferkettengesetz ein.
Denn dieses ist längst überfällig: ein Gesetz, das Unternehmen verpflichtet, Arbeits- und Menschenrechte weltweit einzuhalten. Die dramatischen Auswirkungen der Corona-Krise zeigen, dass Menschen am Anfang globaler Lieferketten besser geschützt werden müssen.
Die Weltläden nutzen den Weltladentag, um auf die Dringlichkeit eines Lieferkettengesetzes aufmerksam zu machen und für die Online-Petition der Initiative Lieferkettengesetz zu werben.
Schließlich ist ein Kernanliegen der Weltläden, die Ausbeutung von Mensch und Umwelt bei der Produktion von Alltagsgütern endlich zu stoppen. Am Weltladentag 2019 machten sie bereits mit vielen öffentlichen Aktionen auf die Problematik aufmerksam.
Am 9. Mai 2020 – dem 25. Weltladentag – finden erneut Aktionen statt. Natürlich auch an unserer Westküste – zum Beispiel von 10 – 14 Uhr im Weltladen Heide!
Aufgrund der aktuellen Einschränkungen voraussichtlich etwas anders als ursprünglich geplant. Lassen wir uns überraschen!
Und falls dein örtlicher Weltladen coronbedingt keine Aktionen planen sollte: ein Besuch lohnt sich allemal!
Denn in der aktuellen Situation brauchen sowohl die Weltläden als auch die Produzent*innen und Arbeiter*innen des Fairen Handels jede Unter-stützung, um diese schwierige Phase finanziell zu überstehen.
“Bio, regional und fair zusammen denken!” Landesweite Fachtagung der Fairtrade-Towns in Schleswig-Holstein
Am Mittwoch, den 6. November 2019, fand in Kaltenkirchen die von uns in Zusammenarbeit mit der Fairtrade-Town Steuerungsgruppe Kaltenkirchen organisierte Fachtagung „Faire Kommune in Schleswig-Holstein“ statt. Hanno Krause, der Bürgermeister der Stadt Kaltenkirchen begrüßte im Bürgerhaus neben bürgermeisterlichen Amts-kolleg*innen und engagierten Verwaltungsangestellten auch zahlreiche Akteure der Zivilgesellschaft, unter ihnen Mitarbeiter*innen von Weltläden.
Insgesamt fast 50 Vertreter*innen von 16 „Fairtrade-Towns“ und solchen, die es werden wollen, diskutierten an-schließend einen Tag lang angeregt verschiedene Aspekte, wie kommunales Engagement zu mehr globaler Gerechtigkeit beitragen kann.
Ein Schwerpunkt der bereits zum sechsten Male ausgetragenen Fachtagung war die Frage, wie die Bereiche „fair“, „bio“ und „regional“ beim Anbau und der Herstellung von Lebensmitteln im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zusammen gedacht werden können. Denn auch wenn es auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten. Die verschiedenen Organisationen, die sich in unterschiedlichen Bereichen engagieren, einen die gleichen Ziele: Landwirtinnen und Landwirten ein ausreichendes, existenzsicherndes Einkommen sichern, die regionale Wirtschaft stärken sowie Unternehmen, die umwelt- und tiergerecht produzieren. Im Globalen Süden wie auch im Globalen Norden. Die Konsument*innen stehen dabei aber oft vor der Wahl der Gewichtung ihrer Kaufmotivation: Regionalität stärken versus Einkommens- und Entwicklungsmöglichkeiten fördern. Das ist beim Honig wahrlich nicht einfach. Letztendlich waren sich die Teilnehmer*innen darin einig, regionale Produkte gegenüber fair produzierten zu bevorzugen. Kaffee, Tee, Orangensaft, Reis, Kakao und andere „exotischen“ Produkten sollten ihrerseits möglichst aus Fairem Handel kommen.
Globale Unternehmensverantwortung
Ein weiterer Schwerpunkt war die Frage der Unternehmensverantwortung. Dazu gehört die Achtung von Menschenrechten und die Vermeidung von Umweltzerstörung – auch im Ausland. Gerade Kommunen haben über ihre öffentliche Beschaffung einen großen Einfluss auf die Arbeits- und Umweltbedingungen, unter denen die von ihnen genutzten Produkte hergestellt werden. Da Unternehmen in der überwiegenden Mehrheit ihrer globalen Verantwortung aber nicht freiwillig nachkommen, braucht es ein Lieferkettengesetz. Ein Gesetz, nach dem Unternehmen, die Schäden an Mensch und Umwelt in ihren Lieferketten verursachen oder in Kauf nehmen, haftbar gemacht werden können. Um dies zu erreichen, startete im Herbst die bundesweite Kampagne „Initiative Lieferkettengesetz“, die auf der Tagung ausführlich präsentiert und diskutiert wurde. (Nähere Infos hierzu: www.lieferkettengesetz.de).
Weg mit dem Wegwerfbechern
In einem dritten Workshop erfuhren die Teilnehmer*innen viel Interessantes, wie auf lokaler Ebene dem immensen Verbrauch von Einweg-Getränkebechern begegnet werden kann. Und ein Handeln tut Not: Alle 10 Minuten landen allein in Deutschland 50.000 Coffee-to-go-Becher im Müll. Unter dem Motto „Müllfrei am Strand genießen“ hat so beispielsweise Fehmarn mit dem Aufbau eines Mehrwegsystems für ökologisch nachhaltiges Geschirr in der strandnahen Gastronomie ein inselweites Pilotprojekt gestartet.
Um Cafés, Restaurants und den Handel in der eigenen Stadt überzeugen zu können, fair gehandelte Produkte einzuführen, gab es in einem weiteren Workshop viele Tipps im Umgang mit dieser eher schwierigen Zielgruppe im Rahmen des Anerkennungsprozesses zur Fairtrade-Town . Doch die Mühen lohnen sich: sind sie erst einmal überzeugt, bleiben die meisten Gastronomiebetrieb auch dabei.
Die Tagung ist Teil des bundesweiten Eine Welt-Promotor*innen Programms, welches in Schleswig-Holstein vom Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI) getragen wird. Gefördert wurde sie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), dem schleswig-holsteinischen Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, von Fairtrade Deutschland sowie der Gerd Grot-Grell Stiftung.
Weitere Informationen und Kontakt: Eine Welt im Blick e.V., Speichergasse 6, 25746 Heide Marco Klemmt, Fachpromotor für zukunftsfähiges Wirtschaften Mail: marco.klemmt@eine-welt-im-blick.de Tel.: 0481. 78 777 461
Impulse, Anregungen und Good Practices für einen nachhaltiger Tourismus in globaler Verantwortung in Schleswig-Holstein
18 Oktober 2023 I In unserer neuen Publikation machen wir mit Beispielen aus dem fairem Handel Verbindungen sichtbar zwischen dem loalen Tourismus in Schleswig-Holstein und den Menschen im Globalen Süden. Wir geben einen Überblick über fairen Handel und nachhaltigen Tourismus in Schleswig-Holstein, stellen Good Practices vor und bieten viele, hoffentlich inspirierende Anregungen, insbesondere für Hotellerie und Gastronomie, Destinationsmanagement und Aktive in Fairtrade-Kommunen.
Mitte Juni trafen sich Engagierte aus den Fairtrade-Towns mit Vertreter*innen der Tourismusbranche zum “Runder Tisch Nachhaltiger Tourismus in globaler Verantwortun” .Wir haben uns über den regen Austausch und die vereinbarten nächsten gemeinsamen Schritte sehr gefreut und sind gespannt, wie es weitergehen wird! In der Dokumentation “fair am meer.” haben wir die Inputs sowie die Arbeits- und Diskussionsergebnisse dokumentiert.