Nachrichten-Archiv
Nachrichten-Archiv

Natursteine auf Friedhöfen zukünftig ohne Kinderarbeit – aber…

12. Dezember 2024 I Getrübe Freude

Natursteine auf Friedhöfen zukünftig ohne Kinderarbeit – aber…

Heute nachmittag hat der Landtag Schleswig-Holstein beschlossen, dass in Zukunft keine Natursteine aus Kinderarbeit mehr auf Friedhöfen in Schleswig-Holstein verwendet werden dürfen.

Das Verbot bezieht sich dabei nicht nur auf Grabsteine sondern auf Naturstein-elemente aller Art. Das Land setzt nun konsequent auf anerkannte Zertifizierungen und unabhängige Kontrollen. Das begrüßen wir natürlich!

„Allerdings werde eine alleinige Konzentration auf die Vermei-dung ausbeuterischer Kinder-arbeit der Problemlage in der Branche nicht gerecht. Auch die Arbeitsbedingungen für er-wachsene Arbeiter*innen sind in wichtigen Herkunftsländern wie China und Indien alles andere als akzeptabel. Die Erfahrung hat gezeigt, dass allein ein Verbot von ausbeu-terischer Kinderarbeit oftmals nur zu einer Verlagerung von Kinderarbeit in andere Sektoren führt, wenn nicht die Erwachse-nen ein Einkommen erzielen, das die Grundversorgung der Familie sicherstellt.“

Antje Edler,
Fachpromotorin für zukunftsfähiges Wirtschaften

Bestattungsgesetz Schleswig-Holstein Kinderarbeit Natursteine Grabsteine

Dies hatte unser Landesverband Bündnis Eine Welt in seiner Stellungnahme zum Gesetzesentwurf, an der wir intensiv mitgewirkt haben, deutlich gefordert.

Zudem haben wir auf die nachweisliche Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen bei Natursteinen – insbesondere die zum Arbeits- und Gesundheitsschutz und zum Verbot von Zwangsarbeit – und auf eine Verpflichtung zur schritt-weisen Einhaltung weiterer Arbeits- und Sozialstandard hingewiesen. Leider wurden diese Punkte nicht mit in das Bestattungsgesetz aufgenommen.

Für uns heißt das: wir werden weiter am Ball bleiben und auf dieses Manko im Gesetz hinweisen. Und als Verbraucher*innen müssen wir beim Einkauf weiterhin die Augen aufhalten. Eine gute Orientierung für den Kauf von Grabsteinen und anderen Natursteinen bietet der “Kompass Nachhaltigkeit”, der Gütesiegel benennt, die die von uns und vielen anderen NGOs geforderten Standards bereits einhalten.

Gesetzliche Verankerung für nachhaltige und faire Beschaffung

18. Oktober 2024 I Bundesweiter Appell

Appell: Wir fordern eine gesetzliche Verankerung für nachhaltige Beschaffung

EINE WELT IM BLICK arbeitet seit vielen Jahren im Bereich der “Fairen Öffentlichen Beschaffung” – auf lokaler Ebene ebenso wie landes- und bundesweit. Die öffentliche Hand in Deutschland, die jährlich etwa 500 Milliarden Euro in den Erwerb von Waren und Dienstleistungen (OECD 2019) investiert, könnte bei einer entsprechenden Beschaffung eine wichtige Vorbildfunktion einnehmen. Allen voran natürlich der Bund.

Daher unterstützen wir nun einen Appell, der die Bundesregierung auffordert, klare gesetzliche Vorgaben für die Berücksichtigung von Menschenrechten und Umweltstandards bei der Beschaffung von Bund, Ländern und Kommunen zu erlassen.

Mehr als mehr als 70 zivilgesellschaftliche Organisationen, 16 Bürgermeister*innen und eine Vielzahl von Unternehmen, Verbänden, Zertifizierungsstellen und Expert*innen haben ihn ebenfalls bereits mitgezeichnet. Fairtrade-Towns-Initiativen und andere Akteure arbeiten daran, Kommunen zu einer verantwortungsbewussten und nachhaltigen Beschaffung zu bewegen. Städte wie Bremen, Dortmund, Köln, München, Hamburg und Berlin machen vor, dass es möglich ist, Produkte wie Arbeitskleidung, Lebensmittel, Computer und Spielwaren nachhaltig zu beschaffen. Dennoch bleibt das Potenzial ungenutzt, da es keine einheitlichen Vorschriften auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene gibt.

Derzeit bietet sich die Gelegenheit, von der Bundesregierung die Verankerung dieser Praxis im Gesetz zu verlangen. Im Koalitionsvertrag hat die Regierung angekündigt, dass die öffentliche Beschaffung und Vergabe künftig stärker auf wirtschaftliche, soziale, ökologische und innovative Kriterien ausgerichtet und deren Verbindlichkeit erhöht werden sollen. Im Rahmen eines Konsultationsprozesses des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) haben viele Beteiligte für eine deutliche Stärkung nachhaltiger Beschaffung plädiert. Das Ministerium arbeitet bereits an einem „Vergabetransformationspaket“ und hat kürzlich einen Referentenentwurf vorgelegt.

Eine gesetzliche Verpflichtung zur nachhaltigen Beschaffung würde es den Kommunen ermöglichen, durch ihr Einkaufsverhalten einen wesentlichen Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation der Wirtschaft zu leisten.

Für Unternehmen würde diese Regelung Planungssicherheit schaffen, da sie sich langfristig auf gleichbleibende Anforderungen der öffentlichen Hand einstellen könnten und ihre Bemühungen in Bereichen wie sozialen Standards, Menschenrechten und Umweltschutz anerkannt würden.

Faires Frühstück im Kieler Landtag

26. September 2024 I Anregendes Fachgespräch

Faires Frühstück im Kieler Landtag

Anlässlich der diesjährigen Fairen Woche haben zusammen mit unserem Landesdachverband, dem Bündnis Eine Welt e.V. (BEI), 14 Abgeordnete des Landtages bzw. deren Mitarbeiter*innen zu einem „Fairen Frühstück“ im Landeshaus Kiel begrüssen können.

Zu den Frühstücksgästen gehörten neben der Landtagspräsidentin Christina Herbst (CDU) auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Silke Backsen und der zukünftige Bürgermeister von Büsum, Oliver Kumbartzky (FDP). Über diesen Zuspruch bei unserem ersten Event im Landtag haben wir uns sehr gefreut.

Faires Frühstück:Antje Edler beim Fachgespräch zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung
 mit Abgeordneten des Landtag Schleswig-Holstein

Während die Abgeordneten das leckere Frühstück aus fairen und regionalen Produkten geniessen konnten, erläuterte Antje Edler, unsere Fachpromotorin für zukunftsfähiges Wirtschaften beim Eine Welt im Blick, Möglichkeiten, wie der öffentlichen Einkauf auf Landes- und kommunaler Ebene global verantwortlich gestaltet werden kann, damit auch Schleswig-Holstein einen wichtigen Beitrag für mehr globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit leisten kann.

Heutzutage gibt es viel mehr als nur Kaffee aus Fairem Handel, um nachhaltig und fair einzukaufen. Im Bereich sogenannter sensibler Produkte, wo es immer wieder zu Verstößen gegen Arbeits- und Umweltstandards kommt, gibt es mittlerweile Initiativen und anerkannte Gütesiegel für engagierte Unternehmen. Das gilt für Textilien, Leder, Holz, Naturkautschuk, Agrarprodukte, Sportartikel, Spielzeug, Natursteine und sogar für IT-Produkte.

Und das Potential ist enorm: jedes Jahr geben der Bund, die Länder und Kommunen zwischen 300 und 500 Milliarden Euro für die ihre Beschaffung aus. Um die nachhaltigen Entwicklungsziele (die sogenannten SDGs), die sich die Weltgemeinschaft 2015 gesetzt hat, zu erreichen, soll daher auch in der öffentlichen Beschaffung die nachhaltige Vergabe gefördert werden.

Leider funktioniert das noch nicht in der Fläche. Ein Blick in die ersten aktuellen Berichte der neu eingeführten Vergabestatistik zeigt: Bei über 80 Prozent der öffentlichen Aufträge werden keine Nachhaltigkeitskriterien einbezogen. Daher fordern wir im Verbund mit dem BEI verbindliche Vorgaben für eine nachhaltige, global verantwortliche öffentliche Beschaffung.

Ein wichtiges Instrument in Schleswig-Holstein kann der Leitfaden für nachhaltige Beschaffung des Landes sein, an dem seit längerem gearbeitet wird.

Erste „FaireKITA“ im Kreis Stormarn ausgezeichnet!

25. Juli 2024 I Initiative FaireKITA

Die Kita Masurenweg in Bad Oldesloe setzt neue Maßstäbe in der Kita-Arbeit: sie heute am Donnerstag, 25. Juli 2024 von uns als erste Kita im Kreis Stormarn als „FaireKITA“ ausgezeichnet. So dürfen sich nur Kitas nennen, die sich in ihrem Kita-Alltag dauerhaft für Fairen Handel, Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung engagieren. Nach der Kita Wunderwesen in Rendsburg und dem Familienzentrum Regenbogen in Geesthacht ist die Kita Masurenweg nun die dritte FaireKITA in Schleswig-Holstein.

Von der Kita zur “Faire KITA”

„Wir möchten, dass die Kinder von Anfang an den fairen Umgang mit Menschen und Um­welt erlernen, damit sie das in ihre Familien tragen und damit groß werden. Dann besteht die Möglichkeit, eine nachhaltige und faire Welt zu gestalten“, erklärt Nicole Kanapin, die Kita-Leiterin im Maurenweg ihre Motivation. So lernen die Kinder in einer „FairenKITA“ bereits Zusammenhänge kennen, die ihr Weltverstehen und ihr Gerechtig­keitsempfinden schärfen. Sie lernen, mit Vielfalt respektvoll umzugehen und werden vorbereitet für ein Leben in der globalisierten Welt. Kitaleitungen, ErzieherInnen und Eltern übernehmen Ver­antwortung für einen fairen und nachhaltigen Konsum, denn zu einer „FairenKITA“ gehört natürlich auch, fair gehandelte Produkte wie etwa Kaffee oder Kakao zu verwenden. Für die kontinuierliche Umsetzung sorgt ein Team aus Eltern und Erzieher*innen.

Die Kita Masurenweg ist eine von 25 Kitas des KitaWerks. Deren Chefin Frau Dr. Mirjam Freytag freut sich über die Auszeichnung: „Die Zertifizierung ist eine tolle Anerkennung für das Engagement der Kinder, des Teams und der Eltern.“

Unsere Fachpromotorin Antje Edler (3.v.l.) überreicht Nicole Kanapin, der Leiterin der FaireKITA Masurenweg (4.v.l.), die Auszeichnungsurkunde und ein Präsent. Mit ihnen freuen sich Vertreter*innen des Kitawerks, des Kita-Teams und der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe Bad Oldesloe

Unterstützt wurde die Kita Masurenweg dabei von der Stadt Bad Oldesloe sowie von der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe. „Als Fairtrade-Stadt freuen wir uns ganz besonders, nun eine FaireKITA in Bad Oldesloe zu haben“, sagt Claudia Härterich, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik.

Beeindruckendes Engagement

Dass ein solches Engagement in diesen Zeiten nicht selbstverständlich ist, würdigt Martin Weber, Geschäftsführer von Bündnis Eine Welt e.V. (BEI): „Erst die Pandemie, dann die Auf­nahme vieler geflüchteter Kinder, Personalmangel und -fluktuation – die Kitas in Schleswig-Holstein standen in den letzten Jahren vor großen Herausforderungen. Umso beeindruck­ter sind wir von dem Engagement des Kita-Teams in Bad Oldesloe.“ Als Mitglied im Landesverband haben wir 2021 die Trägerschaft für die Initiative “FaireKITA” für Schleswig-Holstein übernommen und beraten und begleiten seitdem in Schleswig-Holstein Kitas auf ihrem Weg zur fairen Kita.

Übergeben wurde die Auszeichnungsurkunde an die Kita Masurenweg von Antje Edler. Unsere Fachpromotorin für zu­kunftsfähiges Wirtschaften hob dabei hervor, dass die Erfahrun­gen in den FaireKitas zeigen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen zu Fairem Handel kein Projekt on top sein müssen. „Vielmehr wird globale Gerechtigkeit und Fairer Handel im Kita-Alltag mitgedacht“, erklärt sie und ergänzt:“ Zum Beispiel bei der Er­nährungsbildung, dem Umgang mit kultureller Vielfalt und dem Erlernen von sozialem Mit­einander.“ Nach der erfolgreichen Pionierarbeit der Kita Masurenweg freut sich unsere Fach­promotorin nun auf viele Nachahmer*innen – nicht nur aus Stormarn.

Du möchtest, dass deine Kita
auch eine FaireKITA wird?

Dann melde dich gerne bei uns!

FaireKITA

Heide wurde rezertifiziert & feiert 10jähriges Bestehen als Fairtrade-Town

18. Mai 2024 I Wieder ausgezeichnet

Am 10. Mai jährte sich die Anerkennung Heides zur Fairtrade-Town zum 10. Male. Pünktlich zum runden Geburtstag traf auch die erneute Rezertifizierungs-Urkunde von Fairtrade Deutschland ein. Gefeiert wurde ein Tag später, am Samstag, den 11. Mai.

Fairtrade-Town
Heide

Zur standesgemässen Geburtstagstorte, angeschnitten und verteilt vom Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat, gab es bei herrlichem Sonnenschein fairen Kaffee aus dem Weltladen. In seiner vorangegangenen Rede hob der Bürgermeister das tolle zivilgesellschaftliche und zum Großteil ehrenamtliche Engagement hervor. Ein Lob, das die Mitglieder der Steuerungsgruppe gerne annahmen. Nicht aber ohne ihn später darauf hinzuweisen, dass auch Politik, Verwaltung und Unternehmen in der Stadt ihren Part zum Gelingen hin zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Entwicklung beitragen müssen.

Die Urkunde zu 10 Jahre Fairtrade-Town übergab – in Absprache mit Fairtrade Deutschland – unser Fachreferent Marco Klemmt. Auch er betonte, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement ist, um den Titel Fairtrade Town mit Leben zu füllen. Er erinnerte aber auch noch einmal daran, daß es eben nicht nur ein zivilgesellschaftliches Projekt sei, denn durch eien entsprechenden Ratsbeschluss gab es seinerzeit auch die notwendige politische Rückendeckung – verbunden mit dem Aufruf an die Kommune, sich insgesamt fairer aufzustellen. Etwa in der kommunalen Beschaffung, einem Bereich mit enormen Potential. Auch in Heide.

Mit einer politischen Marktandacht von Pfarrein Luise Jarck- Albers, in deren Verlauf sie das Thema Klimagerechtigkeit des zeitgleich stattfindenden bundesweiten Aktionstag der Weltläden aufnahm, endet der “offizielle Teil” und der Klönschnack mit der einen oder anderen Anektode aus 10 Jahren Fairtrade-Town begann.

Fairtrade-Towns

Heide wurde als 10. Fairtrade-Town in Schleswig-Holstein und als 247. von mittlerweile bundesweit nahezu 880 fairen Gemeinden ausgezeichnet.

“Tourismus der Zukunft – Zukunft des Tourismus”

21. Mai 2024 I Impuls gesetzt

Auf Einladung vom Journalist*innen Netzwerk Weitblick hat unser Fachreferent Marco Klemmt letzte Woche auf Online-Veranstaltung “Tourismus der Zukunft – Zukunft des Tourismus” einen Impuls zu einem für uns wichtigen Aspekt in der Nachhaltigkeitsdiskussion der Tourismusbranche geben: der globalen Verantwortung der lokalen Hotellerie und Gastronomie. Oft geht es bei dieser Diskussion um die Auswirkung, die der Tourismus in einem anderen Land hat. Das ist bei der ungebremsten Reiselust der Deutschen ohne Frage ein wichtiger Bereich, der viele Herausforderungen für Anbieter*innen wie Tourist*innen aufweist.

Auch in diesem Seminar wurde der Fokus oft in andere Länder gerichtet und geschaut, wie ein Tourismus dort anders, nachhaltiger sein könnte. Wir haben natürlcih auch andere Länder im Blick. Wir näheren uns bei Thema Nachhaltiger Tourismus aber quasi von der anderen Seite: wir fragen, wie beeinflusst unser inländischer Tourismus eigentlich Mensch und Umwelt in den Ländern des Globalen Südens. Dort, wo viele Produkte, die Hotellerie und Gastronomie hierzulande zum Laufen bringt bzw. am Laufen hält, angebaut bzw. produziert werden. Produkte auf die wir ungern verzichten, wie etwa Tee, Kaffee, Früchte oder Reis.

Wir sagen: ein lokaler Tourismus ist nur dann wahrhaftig nachhaltig, wenn auch der Blick in die eigene Einkaufsliste dazu führt, immer da, wo es möglich ist, auf fair gehandelte Produkte zurückzugreifen. Dafür bedarf es einerseits aufgeklärte Verbraucher*innen (in diesem Falle: Akteure*innen der Touristik-Branche und die Tourist*innen), aber natürlich auch politische Rahmenbedingungen für einen gerechteren Handel, wie sie etwa im Lieferkettengesetz vorgesehen sind.

Teilgenommen haben bis zu 60 an Nachhaltigkeit interessierte Journalist*innen. Wir sind gespannt, was sie aus dem Input mitnehmen und weiterverarbeiten.

Ein herzliches Dankeschön noch einmal an dieser Stelle dem Netzwerk Weitblick und an seine Vorständin Elke Gersmann! Von uns aus immer wieder gerne.

Erfahre hier mehr zu unserem Arbeitsfeld “Fairer Handel und Tourismus”

Fairen Handel an der Westküste sicht- und erlebbarer machen!

2. April 2024 I Neues Projekt

fair am meer.

Endlich haben wir grünes Licht bekommen und können mit unserem neuen Projekt an der Westküste loslegen! Unter dem Slogan “fair am meer.” werden wir in den nächsten 12 Monaten mit lokalen Partnern wie etwa den Fairtrade-Towns und Aktiven aus der Tourismusbranche mit verschiedenen Veranstaltungen, Aktionen und Materialien den Fairen Handel in den Mittelpunkt stellen.

fair am meer Fairer Handel Tourismus Westküste Schleswig-Holstein Klimagerechtigkeit
Klimagerechtigkeit fair am meer Schleswig-Holstein Westküste

Ein besonderes Augenmerk werden wir dabei auch auf die Klimagerechtigkeit legen. Denn neben einem gerechteren (Welt-) Handel braucht es natürlich gerade beim Thema Klimawandel die Anerkennung und Übernahme der globalen Verantwortung seitens der großen Verursacherländer wie auch eine ausreichen-de Unterstützung bei den notwendigen Anpassungsmaß-nahmen bei den am meisten Betroffenen. Und wir hier an der Westküste wissen ja, was das bedeuten kann.

Wir freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit, um mit innovativen Ansätzen Einheimischen wie Tourist*innen möglichst niedrigschwellig die Bedeutung eines fairen Handels für eine nachhaltige und zukunftsfähiges Gestaltung unserer Welt aufzuzeigen.

fair am meer

Blunk feiert 10 Jahre Fairtrade-Town! Wir gratulieren herzlich!

19. März 2024 I Faires Geburtstagskind

Mit einem fairen Dorffest hatte Blunk am Sonntag, den 17. März 2024, zum zehnjährigen Geburtstag als Fairtrade-Town eingeladen. Seit 2014 trägt sie diesen Titel und ist seitdem mit ihren gut 600 Einwohner*innen die kleinste “faire Festlandgemeinde” in Schleswig Holstein.

Es ist schön zu sehen, dass sich auch jenseits der großen Ballungszentren und Städte Menschen für fairen Handel und somit für ein menschenwürdiges Leben und Arbeiten der Produzent*innen im Globalen Süden einsetzen. In Blunk gelingt es zudem Fairness für die bäuerliche Landwirtschaft “hier und dort” zusammenzudenken: Direktvermarkterung lokaler Produkte und der Verkauf fair gehandelter Produkte gehen hier Hand in Hand. So wurde auch gemeinsam im Dorfgemeinschaftshaus bei fairem Kaffee und selbstgebackenen Kuchen ausgiebig gefeiert.

Wir freuen uns auf weitere Jahre guter Zusammenarbeit und wünschen der Fairtrade-Town Steuerungsgruppe und ihrer Vorsitzenden Angelika Schulze-Hamann weiterhin viel Motivation und gutes Gelingen!

Was lokale Medien zu dem Jubiläum schreiben, kannst du hier erfahren.

Fairtrade-Town Schleswig-Holstein Blunk Eine Welt im Blick e.V.
Unsere Fachpromotorin Antje Edler (Mitte) gratuliert mit Vertreter*innen aus anderen Fairtrade-Towns Angela Schulze-Hamann von der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe Blunk (2.v.l.) zum zehnjährigen Jubiläum.

Endlich: Menschenrechte und Klimaschutz wichtiger als Profite von Unternehmen! Aber…

18. März 2024 I Abgespecktes EU-Lieferkettengesetz

Nach langem Hin und Her haben am Freitag, den 15. März 2024, die EU-Staaten einem europäischen Lieferkettengesetz zugestimmt. So wichtig und längst überfällig diese Entscheidung auch ist, so blamabel ist sie für Deutschland und so unzureichend ist sie für die Menschen am Beginn unserer globalen Lieferketten.

Denn statt Vorreiter sein zu können, hat sich die deutsche Regierung mit der von der FDP erzwungenen Stimmenthaltung von einer Nichtmalmehr-Fünf-Prozent-Partei vorführen lassen und hat so viel an Glaubwürdigkeit in Europa verloren. Und die nun erfolgten Veränderungen am ursprünglichen Gesetzestext haben das einst ambintionierte Vorhaben arg geschwächt – zulasten von menschenrechten und Klimaschutz.

Lieferkettengesetz

Wir dokumentieren hier die Einschätzung der Initiative Lieferkettengesetz.

Pressemitteilung vom 15.03.2024

Trotz deutscher Enthaltung: EU-Staaten stimmen für stark abgeschwächtes Lieferkettengesetz

Berlin, 15. März 2024  – Eine stark abgeschwächte Version des EU-Lieferkettengesetzes hat die zentrale Hürde genommen: Der Ausschuss der Ständigen Vertreter des Rats der Europäischen Union (COREPER) stimmte heute für das wichtige Menschenrechtsvorhaben. Damit kann die Richtlinie doch noch vor der Europawahl im Juni verabschiedet werden. Wochenlang und bis zuletzt hatte die FDP versucht, das Gesetz zu Fall zu bringen. Die EU hatte im Trilog-Verfahren eigentlich bereits im Dezember 2023 einen Kompromiss gefunden. Mit einem stark ausgehöhlten weiteren Kompromissvorschlag gelang es der belgischen Ratspräsidentschaft heute, doch noch eine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten für das EU-Lieferkettengesetz zu sichern. FDP-Justizminister Buschmann hat auch diesen Kompromissvorschlag abgelehnt, weshalb sich Deutschland bei der Abstimmung enthielt.

„Wir sind erleichtert, dass die EU heute deutlich gemacht hat: Menschenrechte und Klimaschutz sind wichtiger als Profite von Unternehmen um jeden Preis. Nach dem langen Gezerre ist das Gesetz leider stark abgeschwächt und gilt nur noch für wenige Unternehmen es ist beschämend, dass die Bundesregierung selbst dieser Version nicht zustimmen konnte. Damit hat die FDP nicht nur SPD und Grüne düpiert, sondern auch gegen die breite Mehrheit der Bevölkerung gehandelt”, kommentiert Johanna Kusch, Sprecherin der Initiative Lieferkettengesetz.

Im Vergleich zur Trilog-Fassung sind die Einschnitte im neuen Gesetzesvorschlag enorm. So soll das Gesetz erst 2032 vollumfänglich gelten – und auch das nur für Unternehmen ab 1000 Mitarbeitenden mit einem Jahresumsatz von mehr als 450 Millionen Euro. Damit gilt das EU-Lieferkettengesetz nur noch für rund 5.500 Unternehmen in der EU und somit nur noch für ein Drittel der Unternehmen, die ursprünglich erfasst werden sollten. Auch bei den Sorgfaltspflichten für die nachgelagerte Lieferkette gab es nochmals Einschränkungen. Diese betreffen beispielsweise die Verwendung von Pestiziden oder die Entsorgung von Abfällen.

„Wir sind enttäuscht, dass das Vorhaben so ausgehöhlt wurde. Bundeskanzler Olaf Scholz hätte das verhindern können wenn er die FDP in die Schranken verwiesen und an dem bereits fertigen Kompromiss festgehalten hätte. Stattdessen hat er sehenden Auges hingenommen, dass etablierte EU-Verfahren ignoriert wurden und Deutschland damit in der EU nicht mehr als verlässlicher Verhandlungspartner gilt”, kritisiert Johanna Kusch.

In den kommenden Wochen muss sich das Europäische Parlament zum neuen Kompromisstext positionieren, damit das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode beschlossen werden kann. 

Quelle: Initiative Lieferkettengesetz

Mit Handpuppen die Vielfalt der Welt entdecken

19. Februar 2024 I Zum Ausleihen

Mit Handpuppen die Vielfalt der Welt entdecken

Seit Wochen gehen in Deutschland die Menschen
zu Hunderttausenden auf die Straße, um zu zeigen
wie bunt und vielfältig unsere Gesellschaft ist –
und dass das auch gut so ist.
Um dieses Thema bereits in der Kita kindgerecht
anzusprechen, haben wir nun ein neues Ausleih-angebot:
das Vielfaltspuppen-Set.

Jede der zehn Handpuppen hat besondere Eigenschaften und eine eigene Geschichte, die in einem beiliegenden Buch vertieft werden.

So hat Momo viele Zeichen auf ihrem Kleid, die für verschiedene Religionen stehen. Chino liebt die Musik und obwohl er blind ist steht er nur zu gerne auf der Bühne und rockt.

In Kooperation mit der Initiative Faire KITA hat der Fairhandels-Importeur El Puente zu den Puppen ihre Geschichte in Buchform veröffentlicht. Dabei war die zentrale Frage: Welche Merkmale von Menschen wollen wir einbinden? Alter, Geschlecht, Gesundheit und Religion sind dabei nur einige Punkte.

Die Ausleihe ist kostenlos. Wir bitten nur um Übernahme der Versandkosten.

Foto: El Puente