Aktuelles Tourismus
Aktuelles Tourismus

Themenspecial fair, aber zu teuer?

THEMENSPECIAL Fair, aber (zu) teuer?

Steigende Preise, knappe Kassen … Da mag ein fair gehandeltes Produkt manchmal als Luxus erscheinen. Aber ist das wirklich so? Sind fair gehandelte Produkte teurer? Die Antwort ist: Jein.

Was fair gehandelte Produkte tendentiell teurer macht

Ein wesentliches Prinzip des Fairen Handels sind faire Preise und Löhne für Produzent*innen. Durch eine bessere Bezahlung gerade am Anfang der Produktionskette erhöhen sich natürlich die Einkaufskosten. Aber oft ist der Lohnanteil am Endverkaufspreis gar nicht so hoch, so dass eine bessere Bezahlung nicht so stark Gewicht fällt.

Durch weitere Standards im Fairen Handel, z. B. zu nachhaltigen Anbaumethoden oder zum Ausschluss von ausbeuterischer Kinder- oder Zwangsarbeit, unterscheiden sich die Produktionskosten im Fairen Handel von denen im konventionellen Handel.

Zertifizierungen erhöhen die Transparenz, sind aber auch mit zusätzlichen Kosten verbunden.

Fair-Handels-Importeure, also Händler, die zu 100 % im Fairen Handel tätig sind, sind meist kleine oder mittelständische Unternehmen, die insgesamt eine andere Kostenstruktur als große multinationale Unternehmen haben.

Warum es trotzdem nicht immer teuer sein muss

Fairer Handel ist Teil eines nachhaltigen Konsums. Erste Leitmaxime ist hierbei: Weniger ist mehr! Und Energiesparen, Abfallvermeidung und Recycling schaffen Spielräume, um an anderer Stelle auf hohe öko-soziale Standards setzen zu können.

Auch bei der Herstellung ist Nachhaltigkeit nicht immer teurer. Das hängt stark von dem konkreten Produkt und den Rahmenbedingungen ab. Es ist also nicht immer per sé teurer.

Fair gehandelten Kaffee gibt es in den unterschiedlichsten Qualitäts- und Preissegmenten. Das gilt auch für viele andere fair gehandelte Produkte. Wer Preise vergleicht, sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Inzwischen gibt es auch in Supermärkten und Discountern viele günstige fair gehandelte Produkte.

Auf die einzelne Tasse Kaffee gerechnet, ist der Mehrpreis meist überschaubar. In der Außer-Haus-Verpflegung sind Energie- und Personalkosten im Vergleich zum Wareneinsatz oft von größerer Bedeutung.

In der öffentlichen Beschaffung kauft ein zentralisierter Wareneinkauf günstiger ein, als wenn in kleiner Stückzahl eingekauft wird.

Setz mit uns auf Fairen Handel, weil…

…es uns das wert ist!

…das, was seine Produkte ggf. teuer macht, gerade sein Mehrwert ist:

für Mensch & Umwelt!

Was den Fairen Handel ausmacht – seine 10 Grundsätze

Wie du Akzeptanz für höhere Preise schaffen kannst

PRAXISTIPP
Kommunikations- und Aktionspakete

Außerdem bieten Fairtrade Deutschland und die GEPA einen Außer-Haus-Service an mit Beratung, Informationen und Materialien. Nutz die Angebote, wie z. B. Tischaufsteller, Aufkleber und Aufhänger!

Und nicht vergessen: Auch kleine Schritte zählen!

Fairer Handel ist nicht nur was für Besserverdienende. Das stellen schon heute z. B. Jugendherbergen, Mensen oder auch Imbisse unter Beweis. Vielleicht stellst du nicht gleich alles um, aber greifst zumindest bei einzelnen Produkten zu fair gehandelten.

EINE WELT IM BLICK & FAIRER HANDEL

Für uns ist der Faire Handel ein wichtiger Impulsgeber für eine nachhaltige Entwicklung, globale Gerechtigkeit und partnerschaftlichen Handelns auf der Grundlage der Menschenrechte. I MEHR ERFAHREN

Themenspecial: Klima & Fair Trade

THEMENSPECIAL regional & fair – Nachhaltig kochen & geniessen!

Du möchtest klimafreundliches Essen auf dem Teller und ein faires Auskommen für die Erzeuger*innen? Eine gute Idee! Wir erklären, was der Faire Handel mit Klimaschutz zu tun hat und wie es in der Praxis gehen kann.

Die CO2-Bilanz eines Produktes

… lässt sich nicht auf den Transportweg reduzieren. Ebenso spielen z. B. Düngemitteleinsatz, Bodenbearbeitung, Lagerung, Verarbeitung oder Verpackung und das Transportmittel eine Rolle. So steht der neuseeländische Apfel im Vergleich zum deutschen ab Frühsommer tendenziell mit besserer CO2-Bilanz da. Wenn du mit dem Auto 6 km zum Supermarkt fährst, entspricht allein das schon der Hälfte der Schiffsemissionen für den Transport eines neuseeländischen Apfels. … o.k. meistens fährt du nicht nur für einen Apfel los. Aber du siehst: In die CO2-Bilanz finden viele Faktoren Eingang.

Ein wichtiger Aspekt sind auch die Landnutzungsänderungen, z. B. wenn Regenwald für Plantagen vernichtet wird. Sie sind große Treiber des Klimawandels. Um so wichtiger ist es, dass die lokale Bevölkerung mit nachhaltiger Landnutzung ein Auskommen findet. Übrigens: Biologisch erzeugte Lebensmittel sind in der Regel klimafreundlicher als konventionelle.

PRAXISTIPP: Infokarten für ein faires Klima-Frühstück

Der Faire Handel

…unterstützt Kleinbäuer*innen bei Anpassungen an den Klimawandel und dem Ausbau von klimafreundlichen Anbaumethoden. Wir brauchen weltweit eine Landwirtschaft, die auf Agrarökologie setzt, d. h. umwelt- und klimafreundlich ist und den Erzeuger*innen ein gutes Auskommen ermöglicht.


Wir betreiben hier dynamische Agroforst-wirtschaft, weil wir Kakao neben Bananen, Orangen und Mais in verschiedenen Zyklen anbauen.

Marisol Villar ist Kakaobäuerin und
Mitglied der Genossenschaft COOPROAGRO,
Partnerorganisation im Fairen Handel.
(Foto: GEPA – The Fair Trade Company)


Klimagerechtigkeit

…braucht Handelsgerechtigkeit! Menschen im Globalen Süden haben deutlich weniger zum Klimawandel beigetragen als wir im Globalen Norden mit unserem Lebensstil und unserer Wirtschaftsweise. Trotzdem sind sie schon heute besonders von der Klimakatastrophe betroffen, insbesondere Kleinbäuer*innen, deren Existenz durch Dürren, Überschwemmungen, Plagen und häufigeren Extremwetter bedroht ist. Der Faire Handel setzt sich auf vielfältige Weise für zukunftsfähigen Handel und Klimagerechtigkeit ein.

Fairer Handel – auch was für unsere Landwirtschaft?

Der Faire Handel entstand vor über 50 Jahren aus Protesten gegen unfairen Welthandel. Lange standen Produzent*innen im Globalen Süden im Fokus. Das Fairtrade-Siegel gibt es weiterhin nur für Produkte von ihnen. Aber längst gibt es auch Initiativen für den Globalen Norden. Die Naturland Fair-Zertifizierung steht z. B. auch Produzent*innen aus Deutschland offen, so gibt es inzwischen eine GEPA-Schokolade mit fair gehandelter Milch, Kakao und Zucker. Hintergrund ist, dass es auch bei uns in Deutschland und in der EU ausbeuterische Arbeitsplätze und unfaire Erzeugerpreise gibt, und es alternative Ansätze braucht.

Aber es gilt auch bei Produkten von hier: Achte auf verlässliche Gütesiegel des Fairen Handels. Mehr über die Grundsätze des Fairen Handels und verlässliche Erkennungszeichen findest du beim Forum Fairer Handel. Oder du baust selbst vertrauensvolle Handelspartnerschaften zu Lieferant*innen aus der Region auf, so wie es viele FEINHEIMISCH-Gastronom*innen tun.

Mit dem FEINHEIMISCH-Netzwerk teilen wir Anliegen wie z. B.

  • einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln
  • den Ursprung des Essens und die Menschen dahinter sichtbarer zu machen
  • transparente Lieferketten
PRAXISTIPP

Leckere Rezeptideen mit fairen Zutaten

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen zum Fairen Handel erscheint jedes Jahr ein tolles Rezeptheft. 2023 und 2024 stand die Faire Woche unter dem Motto “Fair. Und kein Grad mehr!” Die Hintergrundbroschüren bieten noch mehr Infos zu Fairem Handel & Klimagerechtigkeit. Alle Materialien findest du beim Forum Fairer Handel. Zur Fairen Woche im September gibt es immer neue Aktionsvorschläge. Sei auch du das nächste Mal dabei!

EINE WELT IM BLICK & FAIRER HANDEL

Für uns ist der Faire Handel ein wichtiger Impulsgeber für eine nachhaltige Entwicklung, globale Gerechtigkeit und partnerschaftlichen Handelns auf der Grundlage der Menschenrechte. I MEHR ERFAHREN

“Tourismus der Zukunft – Zukunft des Tourismus”

21. Mai 2024 I Impuls gesetzt

Auf Einladung vom Journalist*innen Netzwerk Weitblick hat unser Fachreferent Marco Klemmt letzte Woche auf Online-Veranstaltung “Tourismus der Zukunft – Zukunft des Tourismus” einen Impuls zu einem für uns wichtigen Aspekt in der Nachhaltigkeitsdiskussion der Tourismusbranche geben: der globalen Verantwortung der lokalen Hotellerie und Gastronomie. Oft geht es bei dieser Diskussion um die Auswirkung, die der Tourismus in einem anderen Land hat. Das ist bei der ungebremsten Reiselust der Deutschen ohne Frage ein wichtiger Bereich, der viele Herausforderungen für Anbieter*innen wie Tourist*innen aufweist.

Auch in diesem Seminar wurde der Fokus oft in andere Länder gerichtet und geschaut, wie ein Tourismus dort anders, nachhaltiger sein könnte. Wir haben natürlcih auch andere Länder im Blick. Wir näheren uns bei Thema Nachhaltiger Tourismus aber quasi von der anderen Seite: wir fragen, wie beeinflusst unser inländischer Tourismus eigentlich Mensch und Umwelt in den Ländern des Globalen Südens. Dort, wo viele Produkte, die Hotellerie und Gastronomie hierzulande zum Laufen bringt bzw. am Laufen hält, angebaut bzw. produziert werden. Produkte auf die wir ungern verzichten, wie etwa Tee, Kaffee, Früchte oder Reis.

Wir sagen: ein lokaler Tourismus ist nur dann wahrhaftig nachhaltig, wenn auch der Blick in die eigene Einkaufsliste dazu führt, immer da, wo es möglich ist, auf fair gehandelte Produkte zurückzugreifen. Dafür bedarf es einerseits aufgeklärte Verbraucher*innen (in diesem Falle: Akteure*innen der Touristik-Branche und die Tourist*innen), aber natürlich auch politische Rahmenbedingungen für einen gerechteren Handel, wie sie etwa im Lieferkettengesetz vorgesehen sind.

Teilgenommen haben bis zu 60 an Nachhaltigkeit interessierte Journalist*innen. Wir sind gespannt, was sie aus dem Input mitnehmen und weiterverarbeiten.

Ein herzliches Dankeschön noch einmal an dieser Stelle dem Netzwerk Weitblick und an seine Vorständin Elke Gersmann! Von uns aus immer wieder gerne.

Erfahre hier mehr zu unserem Arbeitsfeld “Fairer Handel und Tourismus”

Fairen Handel an der Westküste sicht- und erlebbarer machen!

2. April 2024 I Neues Projekt

fair am meer.

Endlich haben wir grünes Licht bekommen und können mit unserem neuen Projekt an der Westküste loslegen! Unter dem Slogan “fair am meer.” werden wir in den nächsten 12 Monaten mit lokalen Partnern wie etwa den Fairtrade-Towns und Aktiven aus der Tourismusbranche mit verschiedenen Veranstaltungen, Aktionen und Materialien den Fairen Handel in den Mittelpunkt stellen.

fair am meer Fairer Handel Tourismus Westküste Schleswig-Holstein Klimagerechtigkeit
Klimagerechtigkeit fair am meer Schleswig-Holstein Westküste

Ein besonderes Augenmerk werden wir dabei auch auf die Klimagerechtigkeit legen. Denn neben einem gerechteren (Welt-) Handel braucht es natürlich gerade beim Thema Klimawandel die Anerkennung und Übernahme der globalen Verantwortung seitens der großen Verursacherländer wie auch eine ausreichen-de Unterstützung bei den notwendigen Anpassungsmaß-nahmen bei den am meisten Betroffenen. Und wir hier an der Westküste wissen ja, was das bedeuten kann.

Wir freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit, um mit innovativen Ansätzen Einheimischen wie Tourist*innen möglichst niedrigschwellig die Bedeutung eines fairen Handels für eine nachhaltige und zukunftsfähiges Gestaltung unserer Welt aufzuzeigen.

fair am meer

Blunk feiert 10 Jahre Fairtrade-Town! Wir gratulieren herzlich!

19. März 2024 I Faires Geburtstagskind

Mit einem fairen Dorffest hatte Blunk am Sonntag, den 17. März 2024, zum zehnjährigen Geburtstag als Fairtrade-Town eingeladen. Seit 2014 trägt sie diesen Titel und ist seitdem mit ihren gut 600 Einwohner*innen die kleinste “faire Festlandgemeinde” in Schleswig Holstein.

Es ist schön zu sehen, dass sich auch jenseits der großen Ballungszentren und Städte Menschen für fairen Handel und somit für ein menschenwürdiges Leben und Arbeiten der Produzent*innen im Globalen Süden einsetzen. In Blunk gelingt es zudem Fairness für die bäuerliche Landwirtschaft “hier und dort” zusammenzudenken: Direktvermarkterung lokaler Produkte und der Verkauf fair gehandelter Produkte gehen hier Hand in Hand. So wurde auch gemeinsam im Dorfgemeinschaftshaus bei fairem Kaffee und selbstgebackenen Kuchen ausgiebig gefeiert.

Wir freuen uns auf weitere Jahre guter Zusammenarbeit und wünschen der Fairtrade-Town Steuerungsgruppe und ihrer Vorsitzenden Angelika Schulze-Hamann weiterhin viel Motivation und gutes Gelingen!

Was lokale Medien zu dem Jubiläum schreiben, kannst du hier erfahren.

Fairtrade-Town Schleswig-Holstein Blunk Eine Welt im Blick e.V.
Unsere Fachpromotorin Antje Edler (Mitte) gratuliert mit Vertreter*innen aus anderen Fairtrade-Towns Angela Schulze-Hamann von der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe Blunk (2.v.l.) zum zehnjährigen Jubiläum.

Tourismus Fachtag 2023: Dokumente zum Nachlesen liegen vor

Spannende Präsentationen.

Am 30.1.23 haben wir in Heide Expert*innen aus zwei Welten zusammengebracht: für Fairen Handel und aus der Tourismusbranche.

Im Rahmen unseres Fachtages “Tourismus in Schleswig-Holstein: lokal mit globaler Verantwortung” sprachen wir über Ambitionen am Standort Schleswig-Holstein und über bestehende Konzepte für lokalen Tourismus mit globaler Verantwortung, z. B. aus Fairtrade Towns. Die Präsentationen der Impulsgeber*innen finden Sie hier.

Lebensmittel, Textilien, IT, Mobiliar, Merchandise – der Tourismus in Schleswig-Holstein hat eine globale Lieferkette. Damit eröffnen sich konkrete Chancen, positiv auf hochaktuelle Themen Einfluss zu nehmen: Klimaschutz, Menschenrechte, die Bewahrung von Umwelt und Biodiversität.

Deshalb wollen wir fragen: Wie können wir an zwei Küsten und dazwischen auf eine nachhaltige Zukunft der Branche hinwirken? Wie kann ein weltoffener lokaler Tourismus teilhaben an einer fairen globalen Entwicklung? Mit welchen Erwartungen begegnen uns Gäste, Fachkräfte und Geschäftspartner*innen heute und in Zukunft?

Ob im Janbeck´s Fairhaus oder im Christian-Jensen-Kolleg, ob in Eckernförde oder St. Peter-Ording – Ideen und Erfahrungen gibt es schon viele.